Hallo und guten Tag
Radler-Terror auf den Strassen
Meine Regierung und ich haben in den letzten Wochen mehrfach Radolfzell besucht. Die ehemalige freie Reichsstadt ist ja ganz nett; nicht so nett ist das Spiel mit Ortsfremden in Sachen Verkehrsführung. Ein nichtsahnender Zeitgenosse will Richtung Mettnau. Seine Route führt ihn am Bahnhof vorbei über die Klostergasse in Richtung Scheffelstraße. Genau an dem Punkt beginnt für den Fremden der Ärger, denn hier geht es nicht weiter. Ohne irgendeinen Hinweis landet der Tourist vor dem »Durchfahrt - verboten- Schild«. Verdutzt sucht der Fremde den Weg ins Kurviertel und findet ihn schließlich über die »Günter-Neurohr-Brücke«. Das gleiche Spiel in der Bismarckstraße. Bis unmittelbar vor die Baustelle lässt man die Autofahrer kommen und dann heißt es eine Ecke vor der Polizei rechts oder links abbiegen. Für Ortskundige mag das ja alles kein Problem sein, doch für Besucher sind so kurzfristige Änderungen der Verkehrsführung eine unangenehme Überraschung. Dabei buhlt doch Radolfzell im Wettbewerb mit anderen Städten und Gemeinden um die Gunst der Touristen oder irre ich mich da? Gibt es am Ende so viele Fremde in der Stadt, dass die Zeller froh sind, wenn nicht alle ihr Ziel erreichen? Gibt es eigentlich auch Geschwindigkeitsbegrenzungen für Radfahrer? Wie steht es mit den Fahrradklingeln? Sind die nicht mehr notwendig? Dürfen Radfahrer entgegen der Einbahnstraße oder auf der falschen Fahrbahnseite fahren? Müssen Fußgänger immer Platz machen oder zur Seite springen? Hat eine Frau mit Kinderwagen oder ein Radfahrer mit hohem Tempo Vorfahrt? Gibt es noch Spazierwege auf denen Mütter ihre Kleinkinder unbedenklich laufen lassen können und die für Rad-, Moped- und Rollerfahrer gesperrt sind? Alle diese Fragen kommen mir in den Sinn, wenn ich derzeit das Treiben der Zweibeiner beobachte. Als Fremde kam die Kanzlerin nicht nach Wien. Sie musste auch den Weg ins Ernst - Happel - Stadion (so heißt das doch oder nicht?) nicht suchen. Angie flog wegen eines Vorrundenspiels der Fußball - Nationalmannschaft nach Wien. So viel Ehre für die Balltreter um Michael Ballack, das haut mich um. Die Kicker der Nation schien das wenig zu beeindrucken; ihre Vorstellung war nicht gerade grandios und mit Ach und Krach schafften sie den Einzug ins Viertelfinale. Hier gaben sie dann in Abwesenheit der Kanzlerin eine bessere Vorstellung und stehen nun im Halbfinale. Jetzt hätte ich da nur noch ein paar Fragen. Also, als es um den Einzug ins Viertelfinale ging, reiste die Kanzlerin mit Verteidigungsminister Franz Josef Jung an. Kommt Angie jetzt auch zum Halbfinale und wer wird sie dann begleiten? Oder kommt sie erst, wenn die Jungs im Finale stehen und reist sie dann mit dem gesamten Kabinett an? War die Reise nach Wien eine Privatreise und wurde aus eigener Tasche bezahlt? Oder war das - schließlich traf man sich mit Herrn Gusenbauer - eine Dienstreise? Die geht dann auf Kosten der Steuerzahler oder irre ich mich da? Das Dienstreisen - Spiel ist nach meinen Informationen keinesfalls auf die Kanzlerin und ihr Kabinett begrenzt; dieses Spiel beherrschen die Damen und Herren Politiker, und so weiter nach meiner Kenntnis auch in Baden-Württemberg ganz hervorragend. Jetzt, ja jetzt freue ich mich erst einmal auf das Singener Stadtfest, das am kommenden Freitag beginnt. Da gibt es bestimmt wieder viele interessante Dinge zu entdecken. Ganz besonders stolz bin ich auf das Alemannische Dorf von meinem WOCHENBLATT. Das Programm ist einfach Klasse. Die Möglichkeit Schmied und Zimmerleute bei der Arbeit zu beobachten, sollte man sich nicht entgehen lassen. Besuchen Sie auf alle Fälle das Alemannische Dorf, liebe WOCHENBLATT -Leserinnen und - Leser, denn schließlich ist es ein ganz besonderer Leckerbissen im Rahmen des Stadtfestes. Ich werde das Spektakel aus meiner Sicht auf vier Pfoten genießen.
In diesem Sinn viel Spaß und bis zum nächsten Mal, Ihr bunter Hund.
Autor:Redaktion aus Singen |
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