Hallo und guten Tag
Promi-Schaulaufen versteckt die Armut in Europa

Schon ist der 1. Adventsonntag vorbei und ich frage mich wo dieses Jahr geblieben ist. Viele Bekannte meiner Regierung sind (wie jedes Jahr) im Stress; welche Geschenke für die Familie und für Freunde, welches Festtagsessen, welche Dekoration? Diese und viele andere Fragen beschäftigen die Zweibeiner – und zwar nicht nur die Bekannten meiner Chefin und meines Chefs. »Zu diesem Geschenk gibt es keine Alternative«. Diesen Satz hörte ich so oder in ähnlicher Form sehr oft. Doch was ist denn nur eine Alternative? Hier konnte mir, dem Vierbeiner ohne Verstand, nur das Fremdwörterbuch weiterhelfen. Laut Duden ist die Alternative eine freie, aber unabdingbare Entscheidung zwischen zwei Möglichkeiten (entweder oder) oder die Möglichkeit des Wählens zwischen zwei oder mehreren Dingen. Junge, Junge, ist das kompliziert. Habe ich den Duden richtig verstanden, dann bedeutet das in Sachen Geschenke: dieses Eine muss es sein (entweder), andernfalls gibt es gar kein Geschenk. Oder irre ich mich da? »26 Millionen jungen EU-Bürgern droht Armut«, so SPIEGELONLINE. Diese Meldung hat mich aufgeschreckt. Betroffen seien fast 30 Prozent von Kindern und Jugendlichen, heißt es im Social Justice Index der Bertelsmann-Stiftung. Hier wurde die soziale Entwicklung in allen 28 EU-Staaten verglichen. Nach den Feststellungen der Bertelsmann-Stiftung haben mehr als    fünf Millionen der Jungen nur geringe Zukunftsperspektiven, da sie weder einen Ausbildungsplatz noch Arbeit finden. Doch das betrifft nicht nur die Staaten im Süden Europas. Deutschland belegt trotz seiner Wirtschaftskraft nur den siebten Platz. Die atypischen Arbeitsplätze hierzulande machen 40 Prozent aus. Zweibeiner, die solche Arbeitsplätze haben sind trotz Vollzeitjob wegen befristeter Verträge und niedrigem Lohn von Armut bedroht. Benötigen diese Zweibeiner zum Überleben dann Hartz-IV- Leistungen? Kann es wirklich sein, dass ein Vollzeitjob seinen Menschen nicht mehr ernähren kann? Wenn meine Nase mich nicht täuscht, dann werden die Kosten für die Hartz-IV-Leistungen von allen getragen und die höheren Profite – durch die niedrigen Löhne – werden von einigen Wenigen einkassiert. Darf man das als Bedienmentalität zu Lasten der Allgemeinheit bezeichnen? Aus meiner unmaßgeblichen Sicht auf vier Pfoten ist da einiges aus dem Ruder gelaufen. Die Alternative muss hier dringend eine Entscheidung in Form einer Änderung bringen. Lasten sozialisieren, Gewinne privatisieren, das kann es einfach nicht sein. Das Schaulaufen bei den diversen Wohltätigkeitsveranstaltungen sorgt für Aufmerksamkeit. Die Auftritte in den Designerklamotten von XY bei den Charity Events beruhigen das Gewissen, sind aber keine Lösung.

In diesem Sinn bis zum nächsten Mal, Ihr bunter Hund.

Autor:

Redaktion aus Singen

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