Hallo und guten Tag
Politische Lippenbekenntnisse

Die neue Lieblingsbeschäftigung der Zweibeiner ist nach meinem Eindruck das Sparen. Zumindest hören sich die Lippenbekenntnisse von Politikern, Krankenkassenvorständen und anderen Führungskräften so an. Diese Herrschaften müssen ja wissen, von was sie reden, schließlich gehören sie zur Elite. Das ist nach dem Duden Fremdwörterbuch die Auslese der Besten beziehungsweise die Führungsschicht. Na ja, das mit der Auslese der Besten lasse ich mal lieber, doch Führungsschicht passt schon. Wie also steht es mit dem Sparwillen dieser Elite, wenn es um die eigenen Interessen geht? Im Musterländle verkündet Stefan Mappus, dass die Altersgrenzen für den Bezug von Ruhegehalt für die Mitglieder der Landesregierung um 2 Jahre angehoben werden. Klasse, dann kriegen die Damen und Herren erst mit 57 Jahren ihre Altersversorgung. Weshalb müssen die Normalverbraucher dann eigentlich bis zum 67. Lebensjahr arbeiten? Diese Frage muss schon erlaubt sein oder nicht? Landtagspräsident Peter Straub hatte sich allen Ernstes einen Porsche Panamera (Grundpreis 76.000 Euro) als neuen Dienstwagen ausgeguckt. Sieht so vielleicht Sparwille aus? Nur mit Mühe und nach heftiger Kritik konnte er von seinem Vorhaben abgebracht werden. Über den Sparwillen der Kanzlerin in eigener Sache habe ich mir ja letzte Woche schon meine Gedanken gemacht. Deshalb habe ich dann mal nach Brüssel geschaut. Großzügig wird mit dem Geld des gemeinen Steuerzahlers umgegangen. Die Laptops passen den EU-Parlamentariern nicht; also gab es ein IPhone von Apple. Die EU-Kommission zog wegen der Gehaltserhöhung ihrer ohnehin gut bezahlten Mitarbeiter vor Gericht und zwar ohne Rücksicht auf die finanzielle Lage in den Mitgliedsstaaten. Jetzt haben sich diese Eurokraten wieder bedient und die Sekretariatszulage für jeden der 736 Abgeordneten um 1.500 Euro auf mehr als 19.000 Euro monatlich erhöht. 2011 wollen die Herrschaften nach eigenem Bekunden erneut zuschlagen. Das schlägt doch dem Fass den Boden aus; haben die Leute jegliche Bodenhaftung verloren? Das nächste Beispiel sind die Gehälter und Pensionsansprüche der Krankenkassenvorstände. Da werden on
den Kassenmitgliedern Zusatzbeiträge eingefordert und die Vorstände bedienen sich. Beim Chef der Techniker Krankenkasse erhöhte sich das Gehalt 2009 um 25.000 Euro. DAK und Barmer GEK zahlten ihrer Führungsmannschaft 4.000 Euro mehr; die Jahresgehälter der Kassenchefs lagen damit zwischen 203.000 bis 271.000 Euro, AOK und BKK zahlten Boni von 47.880 bis 50.820 Euro. Aus meiner unmaßgeblichen Sicht auf vier Pfoten sind dies nur einige abstoßende Beispiele für eine schamlose Selbstbedienungsmentalität der Führungsschicht zu Lasten der Allgemeinheit.

In diesem Sinn bis zum nächsten Mal, Ihr bunter Hund.

Autor:

Redaktion aus Singen

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