Hallo und guten Tag
Pfoten weg von der Singener Welle

Kaum ist die La - Ola - Welle der Fußballweltmeisterschaft verebbt, schlägt in der WOCHENBLATT - Hauptstadt die Welle Wellen. Ein paar Zweibeiner kamen auf die glorreiche Idee die Innenstadt von Singen zu überdachen. Diese Herrschaften sind überzeugt davon, dass die Welle für Singen gut ist. Sie ist nach Auffassung dieser Leute luftig, leicht und elegant. Außerdem brauche die Stadt solche  Neuerungen. Um das dem staunenden Publikum zu beweisen, wurden einige Meter zur Probe aufgestellt. Mit Vehemenz kämpfen die Singen - aktiv - Vertreter um das Projekt durch zudrücken. Sie sind felsenfest von ihrem Vorhaben überzeugt. Mit zahlreichen Aktionen von Jazzkonzert über Schachspielen, Gartenmanufaktur, Weindegustationen bis hin zur Modenschau versuchen die Protagonisten Otto-Normal-Verbraucher von der Wichtigkeit und Richtigkeit der Überdachung zu überzeugen. Selbst die Feuerwehr musste eine Probe an der Welle durchziehen von wegen Rettungswege und so. Ganz großzügig meinte einer der Macher bereits, man könne ja zweite Rettungswege über die Hofseiten von Gebäuden bauen. Kleine Frage von einem Vierbeiner: »Wer rückt für die Baumaßnahmen die Knochen - Entschuldigung - die Knete raus?« Kritische Stimmen, die mein Kumpel und ich von anderen Zweibeinern hörten, veranlassten uns dem Wunschtraum von Frau Kessler-Franzen und anderen einen Besuch abzustatten. Schon von weitem erblickten wir die immensen Träger. Na ja, das muss wohl so sein, schließlich hängen da Tonnen von Gewicht dran. Einen ganz praktischen Vorteil hatten wir Vierbeiner sofort entdeckt. Das Gerüst oder wie auch immer das genannt wird, ist bestens geeignet unsere Duftmarken zu setzen! Das gibt eine neue Meile für uns Vierbeiner, einfach toll. Der Architekt muss Hundeliebhaber sein, anders können wir uns die Idee mit den Stahlstangen nicht erklären. Ein Straßenköter gesellt sich zu uns. Er ist ganz begeistert von der Idee mit dem Dach. Stellt Euch vor, bis  jetzt musste ich immer unter freiem Himmel ungeschützt vor Wind und Wetter die Nacht verbringen; dieses Elend hat mit der Welle ein Ende. Ich kriege genau betrachtet eine überdimensionale Hundehütte. Ich werde da gleich mal eine größere Tour machen und meine Kollegen von der Straßenköterzunft informieren. Endlich gibt es auch für uns ein trockenes Plätzchen. Kommt ein Platzregen - ab unter die Welle, ist Hagel angesagt, die Welle ist ein sicheres Ziel. Straßenköter, hast Du eigentlich schon bemerkt, wie stark Du hecheln musst unter diesem Dach, kommt die Frage von Struppi. Geh’ mal unter die Bäume und sage mir, wo Du Dich wohler fühlst. Der Straßenköter zog wie geheißen unter einen Baum. Struppi und meine Wenigkeit beäugten das Probeexemplar noch etwas genauer. Das Stahlgestänge ist alles außer leicht und elegant. Die Sicht auf Bäume und Hausfassaden ist versperrt. Wurden eigentlich die betroffenen Anwohner schon mal gefragt, was sie von dieser Idee halten? Würde mich schon mal interessieren, wie man sich fühlt, wenn man aus dem Fenster schaut und statt Menschen und Bäumen ein Plastikdach sieht. Wer kommt für die Kosten auf? Von den Stadträten wird ja bei der Kassenlage der Stadt keiner zustimmen; falls doch, merken für die nächste Wahl! Den Straßenköter treffen wir unter dem Baum wieder. Hier ist es viel besser und angenehmer. Ja mein Lieber, das wissen wir; doch die Singen-aktiv-Macher schrecken vor nichts zurück. Auch die Bäume sollen im Interesse der Welle gestutzt werden. Wir drei Vierbeiner haben unsere eigene Meinung: Pfoten - natürlich - Hände weg von der Welle. Begrabt diese Schnapsidee so schnell wie möglich.

In diesem Sinn bis zum nächsten Mal,Ihr bunter Hund.

Autor:

Redaktion aus Singen

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