Hallo und guten Tag
Peepshows auf den Flughäfen
Am vergangenen Wochenende war es mal wieder soweit. Die Zweibeiner eilten zu den Friedhöfen, richteten die Gräber und dachten an ihre verstorbenen Angehörigen und Freunde. Im allgemeinen haben wir Vierbeiner mit einem Tag wie Allerheiligen ja nichts zu tun. Doch dieses Jahr war das ein bisschen anders und das kam so: Mein Kumpel Struppi und ich warteten ungeduldig auf Bruno Bernhardiner. Der kam von einer längeren Reise zurück und hatte allerhand zu erzählen. Er habe einen Kollegen getroffen, der alles außer schön war; der Hund sei ein Cospida gewesen. Ich hatte zwar noch nie von einer solchen Hunderasse gehört, doch der Professor musste es ja wissen. "Cocker - Spitz - Dackel - Mischung", erklärte Bruno das Geheimnis. Da wurde Struppi plötzlich munter. "Hast Du am Ende meinen Coda getroffen?" Coda, mein Rudelchef und Freund aus alten Streunertagen, "wie ist das möglich?" Bruno hatte auf seiner Reise eine Tierklinik besucht und da lag Coda als Patient. Er war sehr krank und ein netter Zweibeiner hatte ihn in diese sehr bekannte Klinik gebracht. Trotz aller Bemühungen der Ärzte kam der Kollege einfach nicht mehr auf die Pfoten. Im Gespräch mit Bruno murmelte Coda, dass er gerne einschlafen würde, wenn er nur wüsste was aus seinem Kumpel Struppi geworden sei. Sehr schnell wurde klar, dass mein Struppi auch der Freund der kranken Promenadenmischung war. Der Professor erzählte ihm wie gut es das Leben mit seinem Freund gemeint habe. Er habe eine eigene Familie, wohne in einem schönen Haus, bekomme sein Fressen usw., usw. "Ja und dann war Coda plötzlich eingeschlafen und hatte sich in Richtung Hundehimmel verabschiedet." Liebe WOCHENBLATT - Leserinnen und - Leser, ich bin ja von meinem Kumpel einiges gewohnt, aber seine Reaktion war unglaublich. Er heulte los, ein ganzes Rudel Wölfe wäre nicht dagegen angekommen. Coda, sein Beschützer und Lehrmeister in schweren Zeiten, lebte nicht mehr. Struppi jaulte seinen ganzen Schmerz hinaus. Irgendwann beruhigte er sich und erzählte von seinem wunderbaren Freund aus Streunertagen. Es war eine schöne, wenn am Ende auch traurige Geschichte. Eine traurige Geschichte ist es auch, wenn Bundesverteidigungsminister Franz Josef Jung und mit ihm die Bundesregierung die Bürger dieses Landes für dumm verkaufen will. Oder befindet sich die Bundeswehr in Afghanistan tatsächlich nicht im Krieg? Handelt es sich bei dem Einsatz am Hindukusch tatsächlich um bewaffnete Entwicklungshilfe? Weshalb wurde dann in einem Untersuchungsbericht des kanadischen Parlaments festgestellt: "Wir sind im Krieg"? Befinden sich die Kanadier mit Waffen im Krieg und die Bundeswehr tut nur so? Ja, sind die Ex - Verteidigungsminister Peter Struck und Volker Rühe total daneben, wenn sie vom Krieg der NATO, des Westens gegen den Terrorismus sprechen? Oder sagen die Beiden einfach die nicht gerne gehörte Wahrheit? Haben Regierung und Verteidigungsminister Angst vor den Reaktionen im eigenen Land? Na ja, welche Mutter, welcher Vater, welche Partnerin oder welcher Partner lässt seine Liebsten gern in einen Krieg ziehen? Befürchtet man vielleicht kritische Fragen? Oder denken die Regierungsverantwortlichen an die nächste Bundestagswahl? Noch eine traurige Geschichte läuft unter dem Deckmantel Sicherheit. Nacktscanner sollen die Menschen an den Flughäfen völlig nackt zeigen. So langsam, so meine Sicht auf vier Pfoten, wird unter dem Sicherheitsmäntelchen alles verkauft, was den Zweibeinern von Staats wegen aufgezwungen werden soll um den gläsernen Bürger zu haben. Am Schluss wird dann auch ein Grund gefunden, den Nacktscanner am Arbeitsplatz einzusetzen; Begründung z. B. Verhinderung von Diebstählen. Die Besucher von Kaufhäusern werden dann automatisch gescannt um Ladendiebe dingfest zu machen. Die Vorschläge für staatlich geförderte "Peepshows" lassen sich problemlos verlängern.
In diesem Sinn bis zum nächsten Mal, Ihr bunter Hund.
Autor:Redaktion aus Singen |
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