Hallo und guten Tag
Müllpolizisten könnten Geld verdienen

Mann oh Mann bei mir zu Hause ging es rund, liebe WOCHENBLATT-Leserinnen und -Leser. Alljährlich im Frühjahr und im Herbst das gleiche Spiel. Regisseur war und ist die allerbeste Ehefrau. Mein Chef musste auch mitspielen, doch das Kommando hatte eindeutig meine Leibköchin. Das aktuelle Stück hieß »Haus und Garten winterfest«. Mir wurde das alles zu viel und so habe ich bei meinem Kumpel Struppi Asyl gesucht und gefunden. Da mich die Neugier plagte, bin ich ab und zu um mein Zuhause geschlichen und habe nach dem Stand der Dinge geschaut. Habe ich das alles richtig gesehen und begriffen, so arbeitete sich meine Chefin von oben nach unten durch. Da wurden Fenster blank geputzt, Vorhänge gewaschen, Türen gereinigt, Kommoden verrückt und Schränke ausgeräumt. Mein Leithund durfte bei den schweren Arbeiten kräftig anpacken. Nach drei Tagen war der Vorratskeller erreicht und das hatte ich als Aufforderung zur Rückkehr verstanden. Doch das musste ein großes Missverständnis meinerseits gewesen sein. Denn draußen im Garten arbeitete mein Boss mit einem Ungetüm, das einen Höllenlärm veranstaltete. Für meine empfindlichen Ohren ein wahrer Graus. Allerdings verschlang das Ungeheuer ohne Murren alle Blätter, die von den Bäumen gefallen waren. Der Garten sah - nach meiner unmaßgeblichen Sicht auf vier Pfoten - sehr aufgeräumt aus. Danach bekamen die Blumentöpfe ein Winterfell verpasst, will heißen, dass mein Alpharüde die Kübelpflanzen zwecks Überwinterung im Freien sorgfältig mit Jutesäcken einpackte. Ganz zum Schluss wurde der Rasen noch einmal sorgfältig gemäht. Da gab es dann allerdings noch ein paar Überraschungen. Offensichtlich hatten unbekannte Zweibeiner im Vorbeigehen unseren Vorgarten mal eben zur Müllentsorgung genutzt. Von Pappbechern über Dosen, Flaschen, Papier- und Plastiktüten bis hin zu einem Plastikkanister für Motorenöl wurde alles - bisher unter Büschen, Stauden und im hohen Gras versteckt - gut sichtbar. Am Nachmittag gingen wir auf Tour. Unser Ausflug führte uns nach Radolfzell. Die Mäharbeiten entlang des Weges lagen ganz offensichtlich noch nicht lange zurück. Nicht nur in unserem Vorgarten sondern auch hier zeigten sich deutlich und weithin sichtbar die Hinterlassenschaften, die einfach ins Gelände geworfen wurden. Egal wer für den Wegeunterhalt zuständig ist, für die Aufräumarbeiten zahlen letztlich alle. Vielleicht sollte hier im Kreis eine Müllpolizei eingerichtet werden. Andernorts arbeiten die erfolgreich und kostendeckend.

In diesem Sinn bis zum nächsten Mal, Ihr bunter Hund.

P.S.: Ich mache Urlaub und belle ab dem 24. November gern wieder für Sie.

Autor:

Redaktion aus Singen

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