Hallo und guten Tag
Mit Kanonen auf Spatzen schießen?
In der WOCHENBLATT–Hauptstadt ist derzeit einiges los. Überall in der Stadt wird gebuddelt; die Kreuzensteinstraße ist gesperrt, die Bahnhofstraße ist im westlichen Teil dicht, in der Schaffhauser Straße wird der Gehweg aufgerissen und der Markt bei der Herz– Jesu–Kirche wird umgestaltet. Den Verkehrsteilnehmern wird in diesen Tagen einiges aufgebürdet, doch die Arbeiten müssen ja irgendwann gemacht werden. Interessiert habe ich bei den Touren mit meinem Chef das Tohuwabohu und das Verhalten der Zweibeiner beobachtet. Da gab es die Gelassenen. Dann kamen die Drängler; sie kämpften sich irgendwie durch, missachteten das Dunkelgelb der Ampel, begannen eine zweite Fahrspur wo keine war und beschimpften andere Auto- oder Motorradfahrer. Verstehen die Zweibeiner das unter dem Begriff »mit Kanonen auf Spatzen schießen«?
Stimmen meine Informationen, dann steppt in der kleinen Siedlung zwischen Schrotzburg-, Bohlinger- und Steißlinger Straße der Bär. Dort wurden von der Stadt Parkplätze markiert. Damit in diesem Viertel die Parkordnung beachtet wird, kontrollieren die Stadtsheriffs und verteilen Knöllchen. Kommen in dieses Quartier so viele Fremde, dass der Parkraum knapp wird? In den letzten Jahrzehnten gab es in dieser Gegend doch keine Probleme mit dem Parken oder irre ich mich da? Sollten die Ordnungshüter nicht besser die Innenstadt genauer kontrollieren? Hier herrschen – und das tagtäglich – in Sachen Parken chaotische Zustände oder nicht? Die Zweibeiner sagen doch, es kann der Frömmste nicht in Frieden leben, wenn es (nun kommt die abgewandelte Version) der bösen Stadt nicht gefällt. Hier wird tatsächlich mit Kanonen auf Spatzen geschossen oder täusche ich mich?
Eine ganz andere Baustelle ist die geplante Fusion der Krankenhäuser; der neu gegründete Verein »Pro Singen« will für Singen bessere Vertragsbedingungen und sammelt deshalb fleißig Unterschriften für einen Bürgerentscheid. Ich finde des gut, wenn sich Bürger für ihre Stadt und ihr Krankenhaus einsetzen und engagieren. In diesem Fall drängt ja auch die Zeit, denn die erforderlichen 2.500 Unterschriften von wahlberechtigten Singener Bürgerinnen und Bürgern müssen innerhalb von wenigen Wochen beisammen sein. Keine leichte Aufgabe also. Nun ist mir zu Ohren gekommen, dass ein Vereinsmitglied dabei etwas übereifrig war und eine Unterschriftenliste mit an seinen Arbeitsplatz nahm. Stimmen meine Informationen, dann wurde das mit Hilfe einer Dienstaufsichtsbeschwerde gestoppt. Dem Vernehmen nach haben keine Geringeren als Landrat Frank Hämmerle und Oberbürgermeister Oliver Ehret die Dienstaufsichtsbeschwerde eingereicht. Kann das wirklich sein? Wurde da auch mit Kanonen auf Spatzen geschossen?
In diesem Sinn bis zum nächsten Mal, Ihr bunter Hund.
Autor:Redaktion aus Singen |
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