Hallo und guten Tag
Manch »Eigenartiges« rund um die Klinik

In der letzten Zeit sind mir ein paar Dinge aufgefallen, die ich eigenartig fand. Als Vierbeiner ohne Verstand wollte ich zunächst wissen, was die Zweibeiner unter diesem Wort verstehen. »Eigenartig« ist laut Wahrigs deutschem Wörterbuch »anders als alles Übrige«. Da hat mich meine Nase schon richtig informiert. Entwicklungshilfeminister Dirk Niebel weilte am Hindukusch. In der afghanischen Hauptstadt Kabul kaufte er einen Teppich; der Transport des guten Stücks erfolgte im Jet des Präsidenten des Bundesnachrichtendienstes. Am Flughafen in Berlin wartete der Dienstwagen mit Chauffeur, um den Teppich in Empfang zu nehmen. Dummerweise »vergaß« man, die Ware beim Zoll anzumelden; erst als Fragen von Journalisten kamen, wurde ein verspäteter Antrag auf Verzollung gestellt. Ist das nicht eigenartig? Am 11. Juni tagte der Gemeinderat der WOCHENBLATT-Hauptstadt. Einmal mehr ging es um die Klinik-Fusion im Landkreis Konstanz. Angesichts von 4.500 Unterschriften führt die Stadt nun einen Bürgerentscheid durch. Bereits 2 Tage später, am 13. Juni, kamen die Befürworter der Fusion in »Singen kommunal« erneut zu Wort. Nicht alle Stadträte stimmten am 24. April für die Fusion und sie hatten gute Gründe. Eine Stellungnahme dieser Kritiker suchte ich in der »offiziellen Zeitung der Stadtverwaltung Singen« allerdings vergeblich. Weshalb – so frage ich – werden die Stellungnahmen der Fusionskritiker nicht abgedruckt? Sollen sie mundtot gemacht werden? Oder sollen sie möglichst wenige Möglichkeiten bekommen, ihre Sicht der Dinge darzustellen? Wer hat da Angst vor was? Kommen in der »offiziellen Zeitung der Stadtverwaltung Singen« nur die Zweibeiner zu Wort, die der Verwaltung das Wort reden? Welches Demokratieverständnis wird da gepflegt? Oder darf diese Frage nicht gestellt werden? Müssten nicht auch die Fusionsbefürworter auf die Barrikaden gehen? Es geht hier doch um die Demokratie an und für sich und um demokratische Gepflogenheiten oder täusche ich mich da? Ist das »anders als alles Übrige«?

 Vor einigen Tagen war ich mit meinem Chef und Manfred auf Tour. In der Schaffhauser Straße fuhr ein Traktor an uns vorbei.
 Auf dem Fahrersitz ein Mann mit Lederhose und Strohhut; auf einer Art Brett, hinten an dem Gefährt, stand eine Frau – ebenfalls mit Strohhut – einen Einkaufswagen und eine Kühltasche festhaltend. Verblüfft schauten Manfred und mein Leithund dem seltsamen Gespann hinterher.
Das schwarz-rote Duo bog in das Landesgartenschaugelände ab, ratterte halsbrecherisch über den Parkplatz und fuhr durch eine Pfostenlücke in Richtung Heuharfe. Das war ein »eigenartiger« Transport.

In diesem Sinn bis zum nächsten Mal, Ihr bunter Hund.

Autor:

Redaktion aus Singen

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