Hallo und guten Tag
Lufthansa zum Nulltarif
Haben Sie, liebe WOCHENBLATT -Leserinnen und - Leser eine Urlaubsreise geplant? Geht es ins Ausland oder bleiben Sie wegen der hohen Spritpreise lieber im Ländle? Oder gehören Sie am Ende zu den Glücklichen die gratis Reisen können? Stimmen meine Informationen, dann ist Frank Bsirske so ein Glückspilz. Der stellvertretende Vorsitzende des Lufthansa - Aufsichtsrats verbrachte seinen Urlaub dem Vernehmen nach in der Südsee. Die Anreise in das ferne Urlaubsparadies soll ganz kostenlos gewesen sein, deshalb buchte der Verdi - Boss dann auch gleich 1. Klasse; man gönnt sich ja sonst nichts. Mich würde jetzt interessieren, welche Reisevergünstigungen die normalen Mitarbeiter der Lufthansa bekommen. Ganz sicher keinen Flug erster Klasse sonst kriegt die Airline mit dem Kranich ja Platzprobleme. Aber irgendwie müssen diese Vergünstigungen doch auch kalkuliert und finanziert werden oder irre ich mich da? Wohin werden diese Kosten dann umgebucht? Könnte es am Ende gar sein, dass die Finanzierung dieser Gratisreisen über die Ticketpreise der ganz normalen Flugreisenden erfolgt? Könnte man dann von Frank Bsirske und ähnlichen Glückskindern nicht wenigstens verlangen, dass der Aufpreis zwischen Economy-Klasse und 1. Klasse aus dem eigenen Geldbeutel bezahlt wird? Oder ist das nur das Hirngespinst eines dummen Vierbeiners? Für die Daheimgebliebenen gibt es - so weit ich das beobachten kann auch ein abwechslungsreiches Programm. Sommertheater ist angesagt. »Uns graut vor gar nichts«, so lautet der vielsagende Titel des Stücks. Bei den Darstellern handeltes sich um Laienschauspieler; sie legen sich ins Zeug und geben ihr Bestes um zur Unterhaltung beizutragen. Die munteren Theaterspieler in den Hauptrollen sind wegen anderweitiger Tätigkeiten in der gesamten Republik bekannt. Das Stück ist nicht ganz ungefährlich, denn immerhin haben drei weniger bekannte Laienschauspieler eine Bombe hochgehen lassen. Üblicherweise wird es nach einer Bombenexplosion ruhiger, doch in diesem Theaterstück geht jetzt nach der Explosion erst so richtig die Post ab. Die Bombenleger waren zu dritt; Chef der Truppe war ein Verwaltungsrichter namens Josef Gelberg. Bei der Bombe, die das Trio zündete, handelte es sich um keinen veritablen Sprengstoff sondern um den Spruch der Schiedskommission der nordrhein - westfälischen SPD. Diese drei Musketiere kamen zu dem Ergebnis, daß die Äußerungen des ehemaligen Bundeswirtschaftsministers im Hessen - Wahlkampf die SPD geschädigt haben; außerdem sehen die Richter der Schiedskommission in Wolfgang Clement einen Wiederholungstäter. Unzählige Zweibeiner in der Republik kommen zu dem Ergebnis, daß ein Rausschmiß von Wolfgang Clement für die SPD katastrophal wäre. Interessanterweise sind viele dieser Herrschaften bei Meinungsmachern und in Kreisen der Wirtschaft zu finden. Erinnere ich mich richtig, stand Wolfgang Clement für die Agenda 2010 wie kein Zweiter. Wenn aber diese Agenda 2010 eines der vielen Projekte der Bertelsmann - Stiftung war, sind dann nicht auch die zahllosen Aussagen der Meinungsmacher erklärt? Dürfen Projekte dieser Stiftung nicht hinterfragt werden? Oder riskieren Fragesteller ihre Daseinsberechtigung? Geht es bei dem vermeintlich sozialdemokratischen Sommertheater am Ende um viel mehr? Sind da ganz andere Interessen im Spiel? Meine empfindliche Nase will nicht an das alleinige SPD-Sommertheater glauben; es gibt da doch zu viele Ungereimtheiten.
In diesem Sinn bis zum nächsten Mal, Ihr bunter Hund
Autor:Redaktion aus Singen |
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