Hallo und guten Tag
Lehrerwerbung kostet Lehrerstellen

Na, haben Sie die fünfte Jahreszeit genossen, liebe WOCHENBLATT - Leserinnen und - Leser? Als Vierbeiner ziehe ich in diesen Tagen einen ruhigen Platz zu Hause vor, doch meine Leibköchin war nicht zu bremsen und zugegebenermaßen war sie eine hübsche Närrin. Allerdings gab es auch Narrheiten, die ganz und gar nichts mit der Fasnet zu tun haben. Wenn aus Spraydosen und Feuerzeugen Flammenwerfer werden, dann ist das überhaupt nicht lustig. Sollen dank der zündenden Idee auch noch Fasnetkostüme brennen, so gibt es dafür keine Entschuldigung. Selbst ein kleines Kind weiß was passiert, wenn man mit einer Flamme an die Kleidung kommt. Aus meiner Sicht auf vier Pfoten war das kriminell und hoffentlich bekommen die Übeltäter eine gesalzene Strafe. Zum Glück war die Polizei wachsam unterwegs. Eine unvergleichliche Narretei lieferte das Kultusministerium ab. Dort war bekannt wie viele Gymnasial- und Berufsschullehrer benötigt werden. Und trotzdem wurden nicht genügend Lehrer ausgebildet. Jetzt will der Kultusminister die Lehrer anderer Bundesländer abwerben. Mit einem Werbefeldzug ohnegleichen sucht man nach Pädagogen. Schlappe 375.000 Euro kostet die Kampagne; zur Finanzierung, das hält man im Kopf nicht aus, werden 25 neue Lehrerstellen nicht besetzt. Kam bei diesem Vorgehen der Verstand der Zweibeiner zum Einsatz ? Oder war dieses Tun am Ende durch Dummheit begründet? Oder war das eine riesige närrische Viecherei? Geht so viel Narrheit - um das mal vorsichtig auszudrücken - nicht zu Lasten der Jugend und zu Lasten der Betriebe? Wie viele närrische Entscheidungen darf sich der Kultusminister eigentlich noch leisten? Ganz und gar nicht närrisch gehen unsere Nachbarn in der Schweiz mit dem Bankgeheimnis um. Da verstehen die Eidgenossen keinen Spaß und sie hüten es wie ihren Augapfel. Jetzt allerdings droht Ungemach. Habe ich das alles richtig verstanden, verlangten amerikanische Kontrollbehörden Bankdaten von vermutlichen Steuerbetrügern; die UBS verwies erst einmal auf das hochheilige Bankgeheimnis. Doch da hatten die Schweizer Banker die Rechnung ohne den amerikanischen Wirt gemacht. Drüben überm großen Teich wurde Klartext geredet; entweder werden die Kontodaten herausgegeben oder es kommt zu einer Verurteilung wegen Beihilfe zum Steuerbetrug. Auch über den Entzug der Banklizenz für die Vereinigten Staaten wurde wohl sehr laut nachgedacht. Zähneknirschend hat die Direktionsetage der UBS einem Vergleich mit dem amerikanischen Justizministerium zugestimmt. Das hieß im Klartext: Herausgabe der gewünschten Daten, Zahlung einer hohen Geldstrafe und Ablieferung der Gewinne aus krummen Geschäften in Höhe von vielen Millionen. Als Vierbeiner ohne Verstand frage ich mich zum wiederholten Mal weshalb die Eidgenossen den Amerikanern Daten liefern, die sie der EU verweigern? Doch die Eidgenossen sind ja nicht allein; das Fürstentum Liechtenstein lebt ja ganz hervorragend von den Steuerbetrügereien. Und ist da nicht auch noch was mit Österreich und Malta oder irre ich mich da? Wie ist es möglich, dass Schweizer Banken Steuerbetrüger mit dem Hinweis auf das Bankgeheimnis schützen? Aus meiner unmaßgeblichen Sicht auf vier Pfoten hat Bundesfinanzminister Peer Steinbrück recht, wenn er ein schärferes Vorgehen fordert. Die Schweiz und all die anderen Steueroasen müssen den EU-Staaten die gleichen Auskünfte geben wie den Amerikanern. Gelingt dies nicht, halten die Eidgenossen uns zum Narren und das wäre dann wohl ein rechtes Narrenstück.

In diesem Sinn bis zum nächsten Mal, Ihr bunter Hund.

Autor:

Redaktion aus Singen

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