Hallo und guten Tag
Kriegerische Geschäftsideen

Bruno Bernhardiner trabte mit beachtenswertem Tempo an unserem Haus vorbei. Er wolle Struppi einen Freundschaftsdienst erweisen, erklärte er auf meine Frage. Der wolle einen An- und Verkauf für Spezialfahrzeuge eröffnen und habe ihn um Beratung gebeten. Der Professor erklärte mir, dass er für Struppi die Verträge schreibe. »Weshalb braucht er Verträge?«, wollte ich wissen. »Komm mit und schau Dir alles an, dann verstehst du«, war Bruno überzeugt. Bei Struppi erwarteten mich Fahrzeuge aller Art für den Hundefahrsport. Ein Fahrrad mit Seilanspannung für Bike-Jöring, einige zweirädrige Sulkys, wahlweise mit Zugstangen oder Seil?anspannung, Hundeschlitten, Bollerwagen mit Zugstange und Dog-Trikes hatte mein Kumpel im Angebot. Sein ganzer Stolz aber war ein vierrädriger Sacco-Dog-Cart; dieses Vehikel ist brems- und lenkbar. Neidlos anerkannte ich die gute Geschäftsidee. Aus meiner unmaßgeblichen Sicht auf vier Pfoten fallen einige Geschäfte oder geplante Geschäfte der Zweibeiner allerdings nicht in diese Kategorie. Vor Schottland wurde ein russisches Schiff gestoppt, das in Russland reparierte syrische Kampfhubschrauber zurücktransportieren sollte. Wieso lässt Syrien die Helikopter im fernen Russland reparieren? Wurden die Maschinen vielleicht in Russland gebaut? Doch machen wir es anders und besser? Mit Genehmigung der Bundesregierung wurde ein weiteres U-Boot vom Typ INS Dolphin an Israel geliefert. Nicht geklärt wurde die Frage einer atomaren Bewaffnung des U-Boots. Israel liegt in einem Krisengebiet und trotzdem erfolgte die Lieferung. Bedenkt man die Geschichte kann man darüber sicher diskutieren. Doch mich würde brennend interessieren wie die Zahlungsmodalitäten geregelt wurden. Zwei der ersten 3 U- Boote bekam Israel als Geschenk und das Dritte zahlten Israel und Deutschland je zur Hälfte. Sie, liebe WOCHENBLATT-Leserinnen und -Leser, können das bei Wikipedia nachlesen. Den deutschen Werften wurde damit auch geholfen. Ja, und aktuell geht es wohl um Panzer für Saudi-Arabien und Indonesien.
Soll der Umsatz von Kraus-Maffei-Wegmann so angekurbelt werden? Will man damit die Umsatzeinbrüche – 2008 1,4 Milliarden/900 Millionen 2010 – wettmachen? Man versuche auf neue Märkte vorzudringen, so der KMW-Chef Frank zum Handelsblatt. Als Vierbeiner ohne Verstand hätte ich noch ein paar Fragen: Will die Rüstungsindustrie Geschäfte um jeden Preis machen? Egal mit wem und in welcher Region? Was läuft da sonst noch an heimlichen oder unheimlichen Waffengeschäften? Sind alle Nationen gleich hemmungslos, wenn es um Rüstungsgeschäfte geht? Ist Hemmungslosigkeit bei Waffengeschäften eine internationale Krankheit? Ist sie heilbar?

In diesem Sinn bis zum nächsten Mal, Ihr bunter Hund.

Autor:

Redaktion aus Singen

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