Hallo und guten Tag
Klinikdebatte wie ein Boxkampf

Freund Manfred schaute bei meinem Chef vorbei. Er war bei der Gemeinderatssitzung vergangene Woche in der WOCHENBLATT – Hauptstadt. Dort ging es um den Zusammenschluss des Klinikums Konstanz mit dem HBH – Klinikum. Das konnte ja interessant werden; also trollte ich mich auf meinen Lieblingsplatz und spitzte meine Ohren. »Ich kam etwa 10 Minuten vor Sitzungsbeginn auf die Zuschauertribüne im Rathaus. Dort hatten schon zahlreiche Besucher Platz genommen. Die Mehrheit von ihnen gehörte allem Anschein nach zu den Befürwortern der Klinik – Fusion; sie hatten alle deutlich sichtbar die Aufkleber auf ihrer Kleidung mit denen auch die Stadt zugepflastert wurde. Dabei hatten die Herrschaften außerdem Plakate in verschiedenen Größen. Überdies machten sie sich mit lautstarken Beifallsbekundungen bemerkbar«, so der Bericht von Manfred. »Das Ganze erinnerte mich eher an eine Boxveranstaltung als an eine Sitzung des Gemeindeparlaments. Der Oberbürgermeister verlangte nur, dass ein Riesenplakat zusammengerollt wurde, ansonsten ging das lautstarke Schauspiel unvermindert weiter. Erstaunlicherweise wurde von keiner Fraktion dieses unzumutbare Verhalten gerügt«. »Meinst Du«, so ging die Frage an meinen Boss, » dass ein solches Verhalten nach der heutigen Geschäftsordnung zulässig ist?« Mein Alpharüde kennt die aktuelle Geschäftsordnung des Gemeinderats auch nicht. In früheren Jahren hätte der Oberbürgermeister diese lautstarken Beifallsbekundungen untersagen können. Aus meiner unmaßgeblichen Sicht auf vier Pfoten hätte ich da noch ein paar Fragen: Kann es wirklich sein, dass die Besucher einer Gemeinderatssitzung lautstark ihre Meinung kund tun? Ist so ein Verhalten in einem Kommunalparlament zulässig? Weshalb hat der Oberbürgermeister nicht für Ruhe und für die Entfernung der mitgebrachten Plakate gesorgt? Weshalb hat er nicht auf seinem Hausrecht bestanden? Darf er das heute nicht mehr? Oder wollte er das einfach nicht? Es waren nach Manfreds Bericht ja etliche Klinikmitarbeiter da. Haben die extra frei genommen um an der Sitzung teilzunehmen? Manfred berichtete weiter, dass die Unternehmenswerte aktualisiert wurden. Das HBH – Klinikum wird jetzt mit 43,2 Millionen € bewertet und das Klinikum Konstanz mit 28.6 Millionen . Trotzdem hat Singen nach dem Beschluss des Gemeinderats genau wie Konstanz nur 24 Prozent Anteil an der Holding. »Wie«, so frage ich als Vierbeiner ohne Verstand, »ist das möglich?«. Habe ich richtig gerechnet, liegt der Unternehmenswert von Singen um mehr als 16 Millionen € höher. Wurden die Befürworter der Kreis – Holding am Ende doch über den Tisch gezogen? Haben sich die Befürworter der Fusion als Totengräber des HBH-Klinikums missbrauchen lassen?

In diesem Sinn bis zum nächsten Mal, Ihr bunter Hund.

Autor:

Redaktion aus Singen

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

2 folgen diesem Profil

Kommentare

Kommentare sind deaktiviert.
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.