Hallo und guten Tag
Hilferufe auf Suche nach Betreuungsplatz

Über Ihre Briefe freue ich mich; so bekomme ich wichtige Informationen und sie sind für mich als Vierbeiner sozusagen »ein gefundenes Fressen«. Manchmal erreichen mich aber auch Briefe, die ich schon eher als Hilferuf bezeichne. Zwei solche Hilferufe erreichten mich in den letzten Tagen und ich belle sie in der Hoffnung auf Abhilfe bzw. Hilfe in die Region hinaus. Stimmen meine Informationen, dann wird im Stadtteil Beuren ein Rabenvogel in einem Telefonhäuschen gehalten; der Vogel kann nach den gemachten Angaben wegen eines Autounfalls nicht mehr fliegen. Also ehrlich, ein Vogel gehört doch wenn überhaupt in eine Voliere oder täusche ich mich da? Wäre das ein Fall für den Tierschutzverein? Vielleicht lesen die Tierschützer ja diese Zeilen und kümmern sich um den Kollegen von der gefiederten Abteilung.
Hilferuf Nummer 2 hat es in sich und kommt von einer jungen Mama. Im Februar letzten Jahres hat sie Zwillinge geboren. Im September läuft ihr Elterngeld aus und deshalb muss sie ab Oktober wieder arbeiten gehen. Deshalb hat meine Informantin ihre Zwillinge bereits im Oktober 2010 in dem von ihr bevorzugten Kindergarten angemeldet. Dort konnte man jedoch keine konkrete Antwort geben, ob für die beiden Jungs eine Unterbringungsmöglichkeit besteht. Sie benötigt wegen des Wiedereinstiegs in die Arbeit jedoch dringend eine zuverlässige Betreuung. In ihrer Not hat die junge Mutter ihre Söhne bis Ende letzten Jahres in zehn weiteren Einrichtungen angemeldet. Keiner war es möglich, eine konkrete Aussage zu machen, ob überhaupt und wenn ja, ab wann die benötigten Betreuungsplätze verfügbar wären. Für die Eltern gibt es keine Planungssicherheit, so ihr Fazit. Dabei ist gerade die dringend erforderlich, weil die Eltern bereits kurz nach der Geburt angeben müssen, zu welchem Zeitpunkt und in welchem Umfang sie wieder in den Betrieb zurückkehren möchten. In der Krabbelgruppe erfuhr die junge Frau von anderen Eltern, dass sie kein Einzelfall ist. Aus Angst nicht rechtzeitig einen Betreuungsplatz zu finden, melden viele Elternpaare ihre Kinder bereits in der frühen Schwangerschaft an. Das kann doch nicht wahr sein.  Bei der Vergabe der Plätze werden soziale Kriterien wie alleinerziehend, Zeitpunkt des Wiedereinstiegs usw. berücksichtigt. Dürfen Elternpaare 10 Monate vor einem geplanten Wiedereinstieg keine verbindliche Auskunft zum Betreuungsplatz erwarten? Wie bitte sollen sie denn planen? Klaffen Wunsch und Wirklichkeit da nicht erheblich auseinander? Soll das eine gezielte Familienpolitik sein?

In diesem Sinn bis zum nächsten Mal, Ihr bunter Hund.

Autor:

Redaktion aus Singen

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