Hallo und guten Tag
»Hauptsache sie untersuchen Dich!«

Marlene hatte gerade einen Krankenhausaufenthalt in der WOCHENBLATT-Hauptstadt hinter sich; höchste Zeit für einen Nachmittag mit Kaffee und Kuchen. Die Freundin hatte viel zu erzählen über ihre Erlebnisse im Krankenhaus. Dem Personal zollte sie allerhöchstes Lob; »Die Frauen und Männer schuften am Anschlag und bis zum Umfallen; das scheint in der Verwaltung – um das Mal vornehm auszudrücken – niemanden zu interessieren. Hauptsache die Zahlen stimmen« berichtete sie erbost. Nach ihren Informationen sei eine Nachtschwester für 35 bis 40 Patienten auf zwei verschiedenen Stationen und zwei Etagen zuständig. »Gilt dieser Personal-schlüssel auch für das Krankenhaus Konstanz? Doch darüber erfährt man wohlweislich nichts«.Das versprach ein interessanter Nachmittag zu werden. Ich trollte mich auf mein Plätzchen und spitzte meine Ohren. »Themen wie Sauberkeit, dringend überfällige Investitionen und unhöfliche Schreiben der Verwaltung gehören auch angesprochen. Doch das ist nicht alles. Singen hat eine gut ausgestattete Radiologie. Trotzdem wurde ich mit dem Rettungswagen nach Konstanz gekarrt um eine Herzuntersuchung zu machen«, berichtete Marlene weiter. »Wo ist Dein Problem?«, fragte meine Leibköchin, »Hauptsache, sie untersuchen Dich«. Ihre Freundin war da ganz anderer Meinung. »Ich wurde von Singen nach Konstanz transportiert. Das Krankenhaus Konstanz führt die Untersuchung durch, rechnet  ab und hat eine Untersuchung mehr in der Statistik. Der Rettungsdienst hat transportiert und rechnet ab. Ja und das Krankenhaus Singen hat seine Leistungen an diesem Tag auch gebracht und rechnet ab. Gezahlt wird das alles von meiner gesetzlichen Krankenkasse und die finanziert sich aus den Beiträgen. Das Hin-und-her-Geschiebe von Patienten kostet zusätzlich Geld und geht am Schluss zu Lasten der Versicherten. Doch das scheint keinen zu interessieren. Hauptsache die Zahlen stimmen – zumindest vordergründig. Aber stimmen sie auch volkswirtschaftlich? Ganz nebenbei würde mich noch interessieren, ob für diese Transporte zusätzliche Rettungs- und Krankenwagen zur Verfügung stehen. Oder werden die Fahrzeuge aus dem normalen Dienst abgezogen und stehen für die Notfallversorgung dann zeitweise nicht zur Verfügung? Ist das zulässig?«. Ich war platt, so kannte ich Marlene gar nicht. Aber Ihre Frage scheint aus meiner unmaßgeblichen Sicht auf vier Pfoten berechtigt zu sein. »Unter den Küchenmeistern Haug und Kern war die Krankenhausküche ein Aushängeschild; vorbei sind auch diese Glanzzeiten. Päcklequark und ähnliche »Leckereien« sind jetzt angesagt«, so Marlene. Als Vierbeiner ohne Verstand hätte ich eine Idee: Acht Wochen Quarantäne und Zwangsernährung mit der leckeren Krankenhausküche für alle, die der Fusion zustimmten.

In diesem Sinn bis zum nächsten Mal, Ihr bunter Hund.

Autor:

Redaktion aus Singen

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