Hallo und guten Tag
Frühgymnastik ist einfach ungemütlich

Marlene hat ihren Besuch telefonisch angemeldet. Die allerbeste Ehefrau bereitet ein herzhaftes Frühstück vor. Ihre Freundin wird so gegen 6.30 Uhr bei uns eintreffen und nach der Frühgymnastik und einem 10-Kilometer-Lauf einen herzhaften Appetit mitbringen. Marlene war fast 50 Jahre berufstätig und ist jetzt seit wenigen Wochen in Rente. Ganz nach dem Motto »wer rastet, der rostet« ist sie sportlich sehr aktiv. Mit Schwimmen, Rad fahren, Laufen, Gymnastik und Nordic Walking hält sie sich fit. Jeden Morgen steht Marlene um 4.15 Uhr auf! Nach der Gymnastik startet sie zum Lauftraining. Sie finden das gut, liebe WOCHENBLATT  Leserinnen und Leser? Na ja, gesund ist das unbestritten. Doch muss das so früh sein? Nach dem Frühstück bei uns läuft sie wieder nach Hause. Das  sind nochmals 6 Kilometer! Danach stehen 20 Kilometer Rad fahren auf dem Programm. Den restlichen Vormittag zieht sie ihre Runden im Schwimmbad. Ihre sportlichen Aktivitäten zeigen natürlich Wirkung. Marlene hat eine tolle Figur und ist fit wie ein Turnschuh. Sie läuft so manchen Jüngeren problemlos auf und davon. Das ist ja auch bewundernswert, da gibt es nichts zu mäkeln.
Doch die Freundin meiner Leibköchin hat der Ehrgeiz gepackt. Sie hat sich auch noch in den Kopf gesetzt am Berlin-Marathon teilzunehmen. Der findet im September statt und dafür hat sie das Trainingspensum nochmals erhöht.
Ich habe ja nichts gegen Marlene, aber muss sie jetzt wirklich jeden zweiten Tag um 6.30 Uhr zum Frühstück bei uns auf der Matte stehen? Das bringt unseren ganzen Tagesablauf durcheinander. Meine Chefin muss um 5.30 Uhr raus aus den Federn und alles vorbereiten. Ihre Freundin trudelt nach dem 10-Kilometer-Lauf froh gelaunt und keineswegs außer Puste hier ein. Sie genießt das bereitstehende Frühstück und erzählt nebenbei, wen sie beim Frühsport getroffen hat. Man glaubt es ja kaum, ob Briefträger,  Arzt oder Banker, sie laufen in aller Frühe. Marlene kennt das Trainingsprogramm ihrer morgendlichen Mitstreiter genau und  weiß, wer fit ist für einen Halbmarathon oder gar einen Marathonlauf. Doch vor zwei Tagen hat sich Marlene bei meinem Chef etwas unbeliebt gemacht. Ihm würde so ein Sportprogramm sicher auch gut tun, meinte sie mit einem deutlichen Fingerzeig in Richtung Bauch. Na ja, ganz falsch liegt sie da nicht, aber doch nicht morgens um 5 Uhr! Da müsste ich ja auch raus!
Also bitte, alles zu seiner Zeit!

Ich verabschiede mich in die Ferien und bleibe bis zum nächsten Mal, Ihr bunter Hund.

Autor:

Redaktion aus Singen

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