Hallo und guten Tag
»Fracking« nein Danke

Die Urlaubstage sind wie im Flug vergangen, doch gerne melde ich mich zurück und belle wieder für Sie, liebe WOCHENBLATT–Leserinnen und –Leser. Die Tour in den Norden Deutschlands war nicht schlecht. Hamburg, Bremen und Bremerhafen sind interessante Städte. Ganz fasziniert war ich von den riesigen Frachtern und Kreuzfahrtschiffen, die dort vor Anker lagen oder ihre lange Reise über die Ozeane dieser Welt antraten. Egal ob Containerschiff, Gas- oder Öltanker, diese schwimmenden Riesen hatten mich in ihren Bann gezogen. Ganz zu schweigen von den Kreuzfahrtschiffen; 4000 Gäste und mehr finden hier für einige Zeit ihre Bleibe. Das sind sozusagen schwimmende Gemeinden – deutlich größer als viele Kommunen in der WOCHEN-BLATT–Region. Nichts gegen die Bodensee–Flotte, doch die
Größenverhältnisse waren aus meiner Sicht auf vier Pfoten schon beeindruckend. Doch ganz im Vertrauen: das schlechte Wetter auch. Der Rückweg von Bremen führte uns nach Völkersen; dort besuchte mein Chef einen Jugendfreund, den es in den Norden verschlagen hatte. »Fracking Stop«. Schilder mit dieser oder ähnlichen Sätzen gab es immer wieder zu lesen. Auf die Frage meines Chefs erzählte Micha, dass bei einer Bohrung krebserregendes Benzol in das Erdreich gelangte. Beim Fracking würden schon der Bohrflüssigkeit und dem Presswasser chemische Substanzen und toxische Stoffe zugesetzt. Das kontaminierte – also verschmutzte – Lagerstättenwasser würde aufgefangen und dann an anderer Stelle wieder in 1000 Metern Tiefe im Erdboden verpresst. Bisher wurden – so Micha – die Konzessionen erteilt, weil sie nach geltendem Bergrecht zu genehmigen waren. Doch habe Frontal 21 Anfang Juni einen Beitrag ausgestrahlt, nachdem eine Genehmigung nach dem Wasserhaushaltsgesetz versagt werden kann. Erneut eine Intelligenzleistung der Zweibeiner, die mich einfach sprachlos macht. Wie kann man auf die Idee kommen, verschmutztes Wasser in der Erde zu verpressen? Sucht und findet Wasser nicht immer wieder einen Weg, der eben nicht vorausberechnet werden konnte? Bei mir klingelten gleichzeitig alle Alarm-
glocken. Für das Erdgas – Erkundungsfeld am Bodensee wurde eine Konzession zur Suche nach Erdgas erteilt. Die Firma Parkyn Energie Germany Ltd. hat die Verlängerung dieser Konzession beantragt. Sie will auch in der WOCHENBLATT–Region testen, ob die Gewinnung von Schiefergas aus kohlenwasserstoffhaltigen Gesteinsschichten durch Einpressen von Wasser und Chemikalien möglich ist. Was – so frage ich – wird zum Beispiel aus der Trinkwasserversorgung, wenn – wie in Völkersen geschehen – Benzol ins Erdreich und ins Wasser gelangt? Die Zweibeiner müssen diese Firma stoppen und das Fracking verbieten.

In diesem Sinn bis zum nächsten Mal, Ihr bunter Hund.

Autor:

Redaktion aus Singen

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