Hallo und guten Tag
Flüchtlinge riskieren ihr Leben für eine Perspektive

Hatten Sie, liebe WOCHENBLATT-Leserinnen und -Leser einen schönen Urlaub? Wir waren endlich wieder einmal bei Berta und Giovanni im schönen Süditalien. Ciao ihr beiden, wir sind wieder gut zu Hause gelandet. Den Urlaub bei euch und eure wunderbare Gastfreundschaft haben wir in vollen Zügen genossen. Noch einmal mille Grazie und Danke! Daheim wurden wir drei schon erwartet. Mit meinem Freund Struppi und den Kollegen aus der Hunderepublik ging es gleich zu einer übermütigen und rasanten Tour auf vier Pfoten. Manfred hatte während unserer Abwesenheit Haus und Garten gehütet; eine angenehme Überraschung war dann aber noch der mit allerlei Leckereien gefüllte Kühlschrank und selbst mein Futter hatte er nicht vergessen! Als Dankeschön hat meine Regierung zwei Tage später Manfred und den Rest der Dämmerschoppenrunde eingeladen. Die Mitbringsel von Berta und Giovanni wurden stolz aufgetischt und ganz im Vertrauen: es wurde ein langer Abend! Es ist doch wunderbar, wenn man daheim erwartet und willkommen geheißen wird. Mit diesem Gedanken bin ich glücklich und zufrieden eingeschlafen. Schnell wurden mein Leithund, die allerbeste Ehefrau und meine Wenigkeit vom Alltag einge-holt. Die Nachrichten von Überfällen auf Asylsu-chende, brennen- den Flüchtlingsunterkünften und Auseinandersetzungen in den Heimen brachten uns ruckzuck auf den Boden der Tatsachen zurück. Allabendlich sah man und sieht man in der Flimmerkiste die furchtbaren Bilder über das Leid der Flüchtlinge. Nehmen Eltern ohne Grund das Risiko auf sich, mit ihren Kindern auf einem Seelenverkäufer die Flucht über das Mittelmeer zu wagen? Weshalb nehmen Zweibeiner das Risiko auf sich, bei einer Flucht zu sterben? Warum riskieren sie ein Leben in einer ungewissen Zukunft? Viele der Flüchtlinge wissen, dass sie in etlichen Staaten Europas nicht erwünscht sind. Trotzdem wagen sie den Schritt. Weshalb? Zu Hause fliegen ihnen die Kugeln und Granaten um die Ohren, keine Minute sind sie vor Bomben- oder Giftgasangriffen sicher; in ihren Heimatländern herrscht Krieg. Ich denke zum Beispiel an Syrien und Nigeria. Ja, auch Nigeria. Weshalb terrorisiert die Boko Haram die ohnehin armen Menschen in diesem Land? Vielleicht sollten sich die Zweibeiner in Europa einmal ernsthaft mit dieser Frage beschäftigen. Europa fürchtet sich vor einer Destabilisierung; das kann man durchaus verstehen. Doch wer hat ein Interesse – vor allem an einer wirtschaftlichen Destabilisierung? Darf man den Blick nur nach Osten, Afrika und in den arabischen Raum richten? Das frage ich aus meiner unmaßgeblichen Sicht auf vier Pfoten.

In diesem Sinn bis zum nächsten Mal, Ihr bunter Hund.

Autor:

Redaktion aus Singen

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