Hallo und guten Tag
Feinschmecker im Genuss-Stress

Marlene hatte meine Chefin zum 3. Feinschmeckerabend in die Stadthalle eingeladen. Die allerbeste Ehefrau las im Internet nach. Singen hat sich heimlich zur Hauptstadt von Südland entwickelt. »Südland liegt genau zwischen Nordsee und Mittelmeer, auf der Südachse zwischen Straßburg und Oberstdorf«, so las meine Leibköchin laut vor. Aufmerksam hatte ich »meiner Gourmetköchin« zugehört. Habe ich das alles richtig verstanden, dann ist die WOCHENBLATT–Hauptstadt nicht nur für meine Wenigkeit, sondern auch für die Zweibeiner der Nabel der Feinschmeckerwelt. Haben Sie schon einmal von der Südachse zwischen Straßburg und Oberstdorf gehört? Meiner Wenigkeit – ohne Verstand – war sie völlig unbekannt. In der Stadthalle erwartete die beiden ein wahres Schaulaufen von einer Köstlichkeit zur anderen. Das Angebot der beteiligten Köche ließ keine Wünsche offen. Ob Hummersüpple, Entenlebermousse, Spaghetti à la Chitarra, Wildbratwürste, Kroketten von Alb Leisa (Linsen) auf Frühlingsgemüse, Kurkuma Gemüse-Couscous mit Bodenseefisch, Kaninchenfilet im Knusperteig, gegrillte Kutteln und Ziegenkäse, Geflügelvariation mit gratiniertem Bärlauchsüpple, marinierter Schweinerücken mit Florentiner Knödel, Safran-Ravioli mit Kalbsbäckle, Karotten-Ingwersüppchen mit Entenbrust und Kalbsbäckle, Sauerbraten vom Linzgauochsen, Gebackener Kalbskopf, gebratene Dorade auf Püree von weißen Cannellini Bohnen, gebratenes Zanderfilet mit Balsamico – Linsen, Gemeiner Schokolade und Guave-Rhabarber-Erdbeer-Grütze oder die verschiedenen Eissorten, es war alles lecker. Marlene und meine Chefin waren mit dem kulinarischen Angebot sehr zufrieden. Leider gab es nur wenige Sitzgelegenheiten. Nach dem Plan der Veranstalter sollten die Teilnehmer ruhig mal ihre Position wechseln, durch die Stadthalle schlendern und nette Leute kennen lernen. Das Ganze nennt sich dann Walking Dinner! Sind Sie, liebe WOCHENBLATT–Leserinnen und –Leser schon einmal – mit Teller, Besteck und Serviette in der Hand – entspannt durch die Stadthalle geschlendert? Aus meiner unmaßgeblichen Sicht auf vier Pfoten ist das Stress pur und damit ist die Minderung des Essgenusses auf jeden Fall gesichert. Als Vierbeiner will ich »mein Menü« an meinem Platz in aller Ruhe genießen. Nur bei Gefahr verdrücke ich mich mit meinem Futter! Die Freundinnen ergatterten wenigstens noch einen Stehtisch. Meine Leibköchin passte auf den Platz auf und Marlene holte marinierten Schweinerücken auf Thymian – Tomaten – Bohnen mit Florentiner Knödel. Doch leider gab es keine Messer und die hätte man – nicht nur hier – gut gebrauchen können. Die Bitten für das nächste Mal: Um die Speisen stressfrei zu genießen, viel mehr Sitzmöglichkeiten bieten. Die Messer für das gepflegte Essen nicht vergessen. Die Karten frühzeitig in den Verkauf.

In diesem Sinn bis zum nächsten Mal, Ihr bunter Hund.

Autor:

Redaktion aus Singen

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