Hallo und guten Tag
Faule Ostereier als »Geschenk« von der EU

Meine Chefin hatte Marlene zum Essen eingeladen und die revanchierte sich mit selbst bemalten Ostereiern. Von meinem Platz aus konnte ich die kleinen und großen Kunstwerke genau studieren. Marlene ist ein richtiges Ass was die Verzierung und Dekoration von Ostereiern anbelangt, das erkenne sogar ich als Vierbeiner ohne Verstand. Man kann nur ahnen wie lange sie an diesen Kostbarkeiten gearbeitet hat. Das ist etwas ganz anderes als die industriell gefärbten Ostereier; genau genommen sind das ja keine Ostereier, denn stimmen meine Informationen, dann kann man diese bunten Dinger jetzt das ganze Jahr kaufen. „Vive la différence“, so sagen unsere Nachbarn in Frankreich. Im Fall der Ostereier ist »la différence« nicht zu übersehen. Marlenes Eier sind Klasse und die anderen sind halt bloß Masse.
Doch was verstehen die Zweibeiner unter einem faulen Ei? Ich denke jetzt nicht an die fermentierten Eier aus der chinesischen Küche, liebe WOCHENBLATT – Leserinnen und – Leser. »Mit den Milliardenfördergeldern für den Bau des AKW Hinkley Point C hat die alte EU-Kommission noch ein ganz faules Ei gelegt«, hörte ich Manfred bei der letzten Dämmerschoppenrunde. Was bitte hat die katastrophale Entscheidung der EU – Kommission mit Eierlegen zu tun? Mitte Februar stellte der neue Energiekommissar Miguel Arias Caňete ein Strategiepapier vor; die vorgelegten Grundzüge der europäischen Energieunion enthalten Pläne mit denen sich Europa von Energieimporten unabhängiger machen will und ein Baustein soll die Nutzung der Atomenergie sein. Der Vizepräsident der EU – Kommission, Maros Sefcovic, kündigte noch für dieses Jahr »einen illustrativen Ausbauplan« für AKWs an. Begründung: Die Atomkraft sei eine klimaschonende, weil CO2 – arme Technologie. Da haben die Mitglieder der EU-Kommission wohl das Lager gewechselt; schließlich sprach sich die Kommission noch im Dezember 2013 ausdrücklich dagegen aus, die Atomenergie aufgrund angeblich geringer CO2 – Emissionen als umweltfreundliche Technologie anzuerkennen. Die EU – Kommission handelt wohl nach dem Motto »Was geht mich mein Geschwätz von gestern an?«. Wer hat an den Rädchen gedreht und den Richtungswechsel gefördert? Die unsägliche Truppe der Atomlobbyisten hat da wohl leider wieder einmal ganze Arbeit geleistet. Will Maros Sefcovcic die EU – Förderung eines neuen AKW in der Slowakei – seinem Heimatland – vorantreiben? Wie schadstoffarm und klimafreundlich AKWs sind wurde und wird in Fukushima gezeigt. Haben die Herrschaften das schon vergessen? Aus meiner unmaßgeblichen Sicht auf vier Pfoten hat die EU – Kommission da ein faules Ei gelegt; sie wird immer fragwürdiger und dubioser.

 

In diesem Sinn bis zum nächsten Mal, Ihr bunter Hund.

Autor:

Redaktion aus Singen

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