Hallo und guten Tag
Euro-Millionen auch für Sanitäter

Im Fußball gab es ja tolle Neuigkeiten. Da wechselt ein Jan Schlaudraff zu Bayern München und macht einen tollen Schnitt. Der 22-jährige Balltreter bekam einen 3-Jahresvertrag mit - man höre und staune - einem Jahresgehalt von 2 Millionen Euro. So eine Meldung haut den stärksten Hund um. Nur dafür, dass der Jüngling mit dem Ball umgehen kann, kriegt der die Millionen nachgeschmissen. Neugierig gemacht von diesen Zahlen habe ich mal die Spitzenverdiener im Sport näher unter die Lupe genommen. Der Golfspieler Tiger Woods ist mit 70 Millionen Euro Jahreseinkommen einsamer Spitzenreiter. Nicht einmal Schumi kann ihm das Wasser reichen. Er verdiente in seiner aktiven Zeit zuletzt nur 52 Millionen und als Rentner hat der arme Kerl nur noch 6 Millionen Euro pro Jahr. Jetzt verstehe ich auch warum der als Steuerflüchtling in der Schweiz sein Glück gesucht hat. Deutsche Fußballstars wie Michael Ballack - 10 Millionen Euro -, Oliver Kahn - 6 Millionen Euro -, Jens Lehmann - 5 Millionen Euro oder der Boxstar Klitschko mit 7 Millionen Euro Jahreseinkommen sind im Verhältnis zu Ronaldinho - 23 Millionen Euro- oder Beckham mit 20 Millionen Euro arme Schlucker. Wenn ich irgendwann einmal Zeit habe, werde ich die Jungs ganz bestimmt bedauern. Der Biathlet und dreifache Olympiasieger Michael Greis wird sich mit einem Jahreseinkommen von 200.000 Euro vielleicht auch fragen, ob die Relationen noch stimmen. Diese Frage drängt sich dann natürlich auch auf, wenn man die Gehälter der Top - Manager mit den Einkünften von Rennfahrern und Kickern vergleicht. Nein, nein, ich bedauere die armen Manager nicht. Auch muss die Frage erlaubt sein wie das Jahreseinkommen von Herrn Ackermann von 2004 - 11,07 Millionen Euro bis 2006 auf 20 Millionen Euro steigen kann. Dennoch haben Leute wie Herbert Heiner von der Firma Adidas oder Dieter Zetsche von Mercedes eine ganz andere Verantwortung wie die genannten Sportler. Schließlich hängen von ihren Entscheidungen Tausende von Arbeitsplätzen ab. Herr Heiner hat ein Jahreseinkommen von 4,17 Millionen Euro und Herr Zetsche verdient 3,75 Millionen Euro plus Aktien. Alle Welt, ich gehe mit gutem Beispiel voran, regt sich über die Unsummen auf, die diese Herrschaften alljährlich kassieren. Dabei gäbe es gute Gründe sich über das Einkommen ganz anderer Leute Gedanken zu machen. Nehmen Sie zum Beispiel einen Rettungsassistenten oder eine Krankenschwester. Beide haben sehr verantwortungsvolle Aufgaben; eine Unachtsamkeit, ein Fehler von Ihnen kann ein Menschenleben kosten. Überstunden, Schichtdienst, Sonn- und Feiertagsarbeit sind an der Tagesordnung. Keiner fragt nach  der Überlastung dieser Leute und nach 200 bis 220 Stunden Arbeit kommt die gerechte Entlohnung. Etwa 1700 Euro netto kriegen diese Leute für ihre Schinderei einschließlich der Überstunden und Schichtzulagen oder wie immer das heißt. Das gleiche gilt nach meinen Informationen auch für die Ärzte in den Krankenhäusern. Jetzt frage ich mich und Sie, liebe WOCHENBLATT - Leserinnen und -Leser, wäre es nicht ander Zeit, dass wir uns über die miserable und keinesfalls leistungsgerechte Bezahlung von Krankenschwestern, Rettungsassistenten und Ärzten aufregen. Für mich ist es jedenfalls zum K...., dass ein 22-jähriger Kicker 2 Millionen Euro Jahresgehalt nachgeschmissen bekommt und Menschen mit einer so ungeheueren beruflichen Verantwortung billigst abgespeist werden. Wir alle können nur hoffen, dass diese schlecht entlohnten Zweibeiner nicht eines Tages Dienst nach Vorschrift machen. Deshalb ein »Hoch« auf alle Krankenschwestern, Rettungsassistenten und Klinikärzte.

In diesem Sinn bis zum nächsten Mal, Ihr bunter Hund

Autor:

Redaktion aus Singen

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