Hallo und guten Tag
Eine Frage der Vernunft

„Freiheit in meiner Sprache heißt Liberta“, mit diesem Spruch holte mich Struppi aus meinem gemütlichen Nickerchen. „Wie kommst Du jetzt auf dieses Lied von Milva?“, wollte ich von meinem Kumpel wissen. „Was bedeutet Freiheit eigentlich? Habe ich mich aus freien Stücken entschieden bei meiner jetzigen Regierung zu bleiben? Entsprach mein früheres Leben als Straßenköter nicht eher dem Idealbild der Freiheit?“, so die Fragen von Struppi.
Das war mir alles zu kompliziert und deshalb schlug ich einen Besuch bei Bruno vor. Der hörte sich Struppis Fragen geduldig an. „Der Freiheitsbegriff wie wir ihn heute verstehen, wurde im Zeitalter der Aufklärung geboren. Ganz bekannte Vertreter der Aufklärung waren Voltaire und Immanuel Kant. Er vertrat die Auffassung, dass Freiheit nur durch Vernunft möglich ist. Ohne Vernunft folgt der Mensch nur seinen Trieben wie ein Tier. Dank ihrer Vernunft sind die Zweibeiner jedoch in der Lage das Gute zu erkennen und ihr eigenes Verhalten daran auszurichten“, erklärte der Professor. „Ich widerspreche Dir ungern, aber weshalb habe ich mein Leben als Straßenköter aufgegeben und bin ich aus freien Stücken bei meiner Regierung geblieben?
Das war doch die große Freiheit, ich konnte tun und lassen was ich wollte.
Wie erklärst Du das?“, fragte Struppi. „Nun wir Vierbeiner kennen keine Vernunft. Doch mit Deinem Instinkt hast Du die richtige Entscheidung getroffen und bist bei Deinen Wohltätern geblieben.
Allerdings bemerke ich immer wieder, dass es auch vielen Zweibeinern an Vernunft fehlt. Ich denke da an die jetzige Diskussion um den Impfzwang. Viele Zweibeiner wollen keinen Impfzwang, weil das ihrem Freiheitsempfinden widerstrebt.
Bei bestimmten Erkrankungen wie den Masern bietet aber nur eine Impfung einen wirksamen Schutz“, so unsere Intelligenzbestie. „Professor, am letzten Samstag war in der WOCHENBLATT–Hauptstadt einiges los. Die NPD hatte die Stadt unterm Twiel für einen Aufmarsch ausgewählt. Was die Singener davon hielten, demonstrierten sie bei dem Fest auf dem Rathausplatz. Mit einem bunten Programm wurde Flagge gezeigt. Für das leibliche Wohlbefinden war auch gesorgt. Meine Regierung hat die Köstlichkeiten beim türkischen Elternbeirat e. V. genossen. Allerdings gab es auch Ärger, weil es Zweibeiner an Vernunft fehlen ließen.
So musste die Polizei eingreifen, weil autonome Chaoten sich nicht an die Auflagen hielten. Diese Herrschaften haben der guten Sache leider einen schlechten Dienst erwiesen.
Die Stadt sollte künftig wie andere Städte auch vor Gericht ziehen; zum guten Schluss „Freiheit heißt auch Verantwortung“.

 

In diesem Sinn bis zum nächsten Mal, Ihr bunter Hund.

Autor:

Redaktion aus Singen

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