Hallo und guten Tag
Eine Elefantenhochzeit mit unberechenbaren Folgen

Eine Elefantenhochzeit der ganz besonderen Art soll demnächst gefeiert werden. Nein, es geht nicht um meine großen, vierbeinigen Kollegen in Afrika. Sie alle kennen das Spiel Monopoly; da geht es um Geld und Besitz. Besonders mächtige Zweibeiner spielten ein Agrar-Monopoly. Geht es nach dem Willen dieser sehr einflussreichen Zeitgenossen, dann wird der Chemieriese Bayer zum größten Anbieter von Pflanzenschutzmitteln und Saatgut. Mir, dem Vierbeiner ohne Verstand, leuchtet der Deal in Richtung Pflanzenschutzmittel ja gerade noch ein. Aber was bitte hat eine Chemiefabrik mit Saatgut zu tun? Oder wird Saatgut jetzt chemisch verändert? Werden dem Saatgut am Ende bereits in den Laboratorien die chemischen Spritzmittel eingeimpft? Wäre doch praktisch; ich nehme mal Glyphosat. Da bräuchte man keine ministerielle Verordnung mehr, die den Handel mit dem Zeug erlaubt. Die Zweibeiner würden sich irgendwann dann nur wundern, weshalb es kaum noch Bienen gibt. Nur zur Erinnerung: Drei Viertel aller Nutz- und Nahrungspflanzen sind auf die Hilfe der Bienen angewiesen, wenn der Ernteertrag stimmen soll. Ganz nebenbei steht Glyphosat weiter im Verdacht krebserregend zu sein. Solche Kinker-litzchen interessieren bei der Elefantenhochzeit sicher nicht. Schließlich geht es um die größte Übernahme, die ein deutsches Unternehmen je gewagt hat. 66 Milliarden Dollar = 58,8 Milliarden Euro will Bayer für den Kauf des US–Saatguthersteller Monsanto zahlen. Winken die Kartellbehörden dieses Geschäft durch (was leider zu befürchten ist), dann wird das Unternehmen aus Leverkusen in Sachen Saatgut, Gentechnik und Pestizide marktbeherrschend. Aus meiner unmaßgeblichen Sicht auf vier Pfoten wird der Konzern dann sagen wo es langgeht. Er wird seine Monopolstellung nutzen, um zu bestimmen, was die Landwirte anzubauen haben und welche Produkte angeboten werden. »Bayer-Chef Werner Baumann – noch nicht einmal ein halbes Jahr im Amt – sieht angesichts der wachsenden Weltbevölkerung enorme Wachstumschancen im Agrarbereich, schließlich müssten bis 2050 drei Milliarden Menschen zusätzlich ernährt werden. Außerdem müsse die Menschheit mit den Folgen der Klimaerwärmung auf die Landwirtschaft zurechtkommen. Er ist zudem überzeugt, die Reputationsprobleme von Monsanto in den Griff bekommen zu können«, das war nachzulesen bei ZEIT ONLINE. Der Mann weiß bestimmt, von was er spricht. Die erfolgreiche Zusammenarbeit haben die beiden Unternehmen bei der gemeinsamen Firma Mobay ja schon einmal unter Beweis gestellt. Die »Tochter« produzierte das Entlaubungsmittel Agent Orange, das mit katastrophalen Folgen im Vietnamkrieg eingesetzt wurde. Schon vergessen? Meiner empfindlichen Nase wird schlecht beim Geruch dieses Mega-Konzerns.

In diesem Sinn bis zum nächsten Mal, Ihr bunter Hund.

Autor:

Redaktion aus Singen

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