Hallo und guten Tag
Ein Wunder oder nur ein blaues Wunder?

1970 sang Katja Ebstein »Wunder gibt es immer wieder...«. Erinnern Sie sich an dieses Lied, liebe WOCHENBLATT-Leserinnen und -Leser? Gestern informierte sich mein Chef über die Neuigkeiten im Ländle. In der Landesschau des SWR-Fernsehens kam eine Meldung, die ich fast nicht glauben wollte. Das Großklinikum in Villingen-Schwenningen wurde in Anwesenheit des Ministerpräsidenten eröffnet. Der Kostenrahmen von 263 Millionen werde eingehalten. Und das war für mich das Unglaubliche an dieser Meldung. Diese Nachricht war unfassbar, und ich konnte sie so einfach nicht glauben. Hatte
ich mich am Ende verhört oder den Sprecher falsch verstanden? Ich suchte im Internet nach weiteren Meldungen zu diesem Thema und wurde fündig. »Ein Großprojekt, das alle Versprechen einhält«, titelte die Stuttgarter Zeitung. »Es gibt noch Großprojekte in Deutschland, die im Kostenrahmen bleiben«, berichtete der Autor. Mit Blick auf die Geschichte der Krankenhauslandschaft im Kreis Konstanz möchte ich Ihnen den Artikel von Wolfgang Messner wenigstens auszugsweise weitergeben. »Was beim Bahnprojekt Stuttgart 21, dem Flughafenneubau in Berlin-Schönefeld oder der Elbphilharmonie in Hamburg schon im Ansatz nicht gelungen ist, macht Villingen-Schwenningen beim Bau des Zentralklinikums vor. Das 2009 angegangene Megaprojekt auf der grünen Wiese zwischen den beiden Stadtbezirken wird exakt so teuer, wie es vor vier Jahren geplant wurde, nämlich 263 Millionen Euro, wobei das Land 102 Millionen als Zuschuss gibt. Eine Kostensteigerung ist nach Aussage von Matthias Geiser (kaufmännischer Leiter des Klinikums) schlimmstenfalls noch um 3 Prozent möglich. So ein Happy-End war nicht absehbar. Denn wie in Berlin musste die Kommune selbst ran, weil es mit den Generalunternehmen nicht klappte. Deren Angebote lagen um die Hälfte bis das Doppelte über den errechneten Kosten. Die Bauleistungen wurden einzeln ausgeschrieben und vergeben. Das Controlling lag beim Klinikum selbst. Anders als in Berlin liefen hier die Kosten den Planern offenbar aber nicht davon«. Es gibt sie also tatsächlich noch, die Wunder. Doch wie sieht es bei uns im Landkreis aus? Am Konstanzer Klinikum wird gebaut und wie. Im Januar 2013 wurden Baukosten in Höhe von € 99 Millionen genannt (nachzulesen im Internet).
Nach einer Meldung vom 12.02.2013 unter konstanz.de/rathaus/medien-portal/ mitteilungen beliefen sich die Baukosten bereits auf 111 Millionen.
Wie kommt es zu einer solchen Kostenexplosion? Wie hoch werden die Baukosten bei der geplanten Fertigstellung im Jahr 2017 sein? Wird das HBH-Klinikum Singen die Zeche bezahlen müssen? Nennen die Zweibeiner das ein blaues Wunder?

 

In diesem Sinn bis zum nächsten Mal, Ihr bunter Hund.

Autor:

Redaktion aus Singen

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