Hallo und guten Tag
Ein klares »Nein«
Lobbyismus ist der ständige Versuch Abgeordnete zu beeinflussen. Die Lobbyisten sind die Vertreter dieser Interessengruppen in den Parlamenten. Und diese Herrschaften leisten ganze Arbeit, das muss man ihnen lassen. Allerdings haben sie dabei nicht das Allgemeinwohl im Auge sondern nur die Interessen ihrer Auftraggeber. Da gibt es zum Beispiel die Europäische Bewegung Deutschland (EBD). Das ist ein sogenannter überparteilicher Zusammenschluss von Interessengruppen im Bereich der Europa-Politik in Deutschland. Wer alles Mitglied in diesem Bündnis ist, können Sie im Internet nachlesen. Auch Kapitalgesellschaften gehören dem Verein an. Da hatte ich gleich einen sehr unangenehmen Geruch in meiner Nase. Nach meinen Informationen gehört Dupont Deutschland auch zu den Mitgliedern der EBD. Die Firma ist in den Geschäftsfeldern Chemikalien, Kunststoffe, Lacke und Saatgut tätig. Nach Monsanto ist sie der zweitgrößte Saatgutproduzent, -lieferant oder wie auch immer. Gemeinsam haben Dupont und Monsanto Croplife gegründet. Croplife international ist die Interessenvertretung der größten Pestizid- und Gen-Multis. Neben den bereits genannten Firmen gehören dieser Vereinigung unter anderem BASF, Bayer, Syngenta und Dow Agro Sciences an. Ich hoffe nicht, dass ich Sie langweile, liebe WOCHENBLATT-Leserinnen und -Leser, doch ich muss noch einmal zum transatlantischen Freihandelsabkommen – TTIP – bellen.
Die Verhandlungen laufen streng geheim, sogar amerikanischen Abgeordneten geht diese Geheimniskrämerei zwischenzeitlich zu weit. Und mir – aus meiner unmaßgeblichen Sicht auf vier Pfoten – mir fehlen die Worte, wenn ich gewisse Namen höre. Ausgerechnet Islam Siddiqui verhandelt für Amerika über die Bedingungen des TTIP im Agrarsektor. In seiner früheren Tätigkeit war er Vizepräsident von Croplife, eben jener Interessenvertretung der größten Pestizidhersteller und Gen-Multis. Herr Siddiqui hat sich auch sehr deutlich negativ über die in Europa geltenden Anbauverbote für gentechnisch veränderte Pflanzen und ähnliches geäußert. Klar, wessen Brot ich ess, dessen Lied ich sing. Das leuchtet sogar mir als Vierbeiner ohne Verstand ein. Doch nicht nur in Amerika gibt es gefährliche Verstrickungen. Auch die Seilschaften in Europa sind bemerkenswert und treiben einem die Zornesröte ins Gesicht. Die Interessenskonflikte von Mitarbeitern der europäischen Lebensmittelbehörde (EFSA) wegen der Nähe zum ISLI–International Life Sciences Institute – sind erschreckend. Nachzulesen unter www.testbiotech.org/node/794. Ein Rechtsgutachten zeigt Lücken in der EU-Gesetzgebung auf www.testbiotech.org/node/914. Die größten Pestizid- und Gen– Giganten wollen Europas Märkte durch die Hintertür erobern. Das geplante Abkommen ist zum Nachteil der Verbraucher, der Vierbeiner, von Natur um Umwelt. Deshalb nochmals: Ein klares »Nein« zu diesem Abkommen.
In diesem Sinn bis zum nächsten Mal, Ihr bunter Hund.
Autor:Redaktion aus Singen |
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