Hallo und guten Tag
Ein Gipfelkampf mit verschlossenen Gullideckeln

»Was ist eine Diva«, wollte Hugo, der Mops von Frau Maier, wissen. »So was gibt es bestimmt nur bei den Zweibeinern«, meldete sich Struppi. »Vielleicht ist Lady Gaga so eine Diva«, meinte er noch. Ich schlug vor unserem Dicken einen Besuch abzustatten und ihn zu fragen. Bruno lag vor seiner Villa im Schatten unterm dem Apfelbaum. »Na, was führt denn Euch bei dieser Hitze zu mir?«, wollte er wissen.
Hugo wiederholte seine Frage. Der Professor wusste wie immer Bescheid. »Das Wort stammt von der weiblichen Form des lateinischen und italienischen divus »göttlich« ab. Seit dem 18. und im 19. Jahrhundert war Diva die Bezeichnung für bedeutende Opernsängerinnen und Charakterdarstellerinnen. Die berühmte Elisabeth Schwarzkopf wurde als Diva bezeichnet und Greta Garbo direkt als die Göttliche. Das Wort hat aber auch eine negative Bedeutung; es gibt Zweibeiner, die sich durch Hochmut, Unnahbarkeit, Launenhaftigkeit, Überempfindlichkeit, exzentrische Allüren oder durch Schikanierung des eigenen Personals besonders hervortun. Hugo, drum gehst Du einer launischen Diva am besten aus dem Weg«, so der Rat des Professors. Darauf meinte Struppi, dass er dann ja mit Lady Gaga nicht ganz daneben gelegen habe. Sie solle sich nicht wie eine Diva aufführen, habe Lady neulich Henriette, Bleu de Gascogne, ermahnt; das war der Grund für seine Frage erzählte Hugo.
 »Na, bei den Politkern gibt es ja auch einige Diven«, ließ sich Struppi vernehmen. »Denkt nur mal an Herrn Berlusconi aus Italien. Der hat doch mal wegen eines Anrufs auf seinem Handy einen gemeinsamen Fototermin platzen lassen. Und Monsieur Sarkozy ist auch nicht ohne. Das Schaulaufen beim G7-Gipfel war auch ein echtes Diventreffen. Mir ist da zufällig der Münchner Merkur zwischen die Pfoten geflattert; diese Zeitung ist bestimmt nicht verdächtig und deshalb hier ein paar Zahlen. 3600 Gullydeckel hat die Polizei auf der 152 Kilometer langen Strecke zwischen dem Flughafen im Erdinger Moos bis nach Elmau versiegelt. 110 Richter, unzählige Staatsanwälte, 22.100 Beamte der Bundespolizei, des Bundeskriminalamts, bayrische und österreichische Polizisten wurden zu dem Gipfel abkommandiert. Nach den Berechnungen des Steuerzahlerbunds kostet der Spaß 360 Millionen Euro. Es fehlt an Geld im Gesundheitswesen, bei der Pflege, in der Forschung, im Straßenbau und, und, und. Weshalb wurde dieses Arbeitstreffen nicht im Kanzleramt abgehalten? Ist da die Diva mit der Kanzlerin durchgegangen?«. Struppi liegt richtig. Das war ein exzentrischer Umgang mit Steuergeldern; ein verantwortungsvoller Umgang sieht anders aus.

 

In diesem Sinn bis zum nächsten Mal, Ihr bunter Hund.

Autor:

Redaktion aus Singen

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