Hallo und guten Tag
Ein dickes Dankeschön an die Fluchthelfer

Die schrecklichen Nachrichten aus dem Libanon und aus Israel treffen mich tief in mein kleines Hundeherz. Weinende Kinder, verzweifelte Väter und Mütter sind Opfer der Attacken von Hisbollah und israelischer Armee. Unschuldige Zivilisten auf beiden Seiten zahlen die Zeche. Das ist doch ganz furchtbar. Mittendrin in dem Getümmel auch noch tausende und abertausende Ausländer, die den Libanon so schnell wie möglich verlassen wollten. Fast 200000 Ausländer mussten evakuiert werden. Da der Flughafen von Beirut schon seit Tagen geschlossen (weil zerstört) war, wurde ein Teil der Flüchtlinge auf abenteuerlichen Wegen zu den Flughäfen von Damaskus in Syrien und Amman in Jordanien gebracht. Habe ich das richtig verstanden, sind US- Marineinfanteristen nach Beirut gekommen um die amerikanischen Staatsbürger mit Landungsbooten auf ein Truppentransportschiff zu bringen. Experten aus der Europäischen Union und den USA haben die Ausreisen vorbereitet. Frankreich hat sogar eine Fähre angemietet um Franzosen und andere Ausländer außer Landes zu bringen. Auf dem Seeweg konnte eine große Zahl der Flüchtlinge das Land verlassen. Ob Schweden, Dänemark, Polen, Spanien oder Italien, diese Staaten holten ihre Landsleute zurück, es sei denn, sie wollen aus persönlichen Gründen im Libanon bleiben. Auch Großbritannien und Kanada ließen die Mitbürger nicht im Regen stehen. Doch wie steht es um die 30000 Philippinen? Was geschieht mit den 10000 Menschen aus Bangladesch? Das ist doch eines der ärmsten Länder der Erde, die können ihren Leuten beim besten Willen nicht helfen. Selbst wenn sie außer Landes gebracht werden, wo sollen sie dann hin? Nach Hause, in eines der Armenhäuser dieser Welt? Da hatten unsere deutschen Libanon-Reisenden ja Glück im Unglück. Mit Hilfe des Auswärtigen Amtes konnten sie in die Türkei, nach Syrien und Zypern ausreisen. Aus meiner Sicht auf vier Pfoten war es eine gewaltige Leistung 3500 Menschen in so kurzer Zeit aus dem Kriegsgebiet zu bringen. Man bräuchte 70 Busse oder eine Unzahl Flugzeuge, das zu organisieren war keine Kleinigkeit. Schließlich explodieren Raketen und fallen Bomben, da kann man bestimmt nicht einfach ans Telefon gehen um einen Bus zu organisieren oder einen Flug reservieren zu lassen. Selbst ein Einsatz der Bundeswehr kann nicht nur aus dem Ärmel geschüttelt werden. Finden Sie, liebe WOCHENBLATT - Leserinnen und - Leser nicht auch, dass das Auswärtige Amt und seine Helfer für diesen Einsatz ein »Dankeschön« verdient haben? Sie können sich sicher vorstellen, dass bei der Vielzahl von Menschen nicht alles wie am Schnürchen klappen konnte. Da kam der Eine oder die Andere nicht mit dem erhofften Bus mit oder der Flug ging später, weil die Flughäfen einfach überlastet waren. Doch dabei muss doch immer bedacht werden, dass Krieg herrscht. (Es gibt Zweibeiner, die sagen das wäre kein Krieg. Doch wo Menschen sterben und Bomben fliegen, herrscht nach meiner unmaßgeblichen Meinung Krieg). Nichtsahnend habe ich mich dann doch wieder vor den Fernseher getraut. Auf Fragen eines Fernsehteams sagten die meisten Zweibeiner, dass sie froh sind aus dem Libanon rauszukommen. Nur eine Dame beschwerte sich, weil alles so chaotisch wäre und die Leute sich nicht anstellen würden. Ich habe meinen Leithund nur angeschaut und er hatte sofort verstanden. »Bunter Hund, Du hast recht, die Frau hat vielleicht Sorgen. Die soll doch froh sein, dass sie nach Hause kommt. Reist man in eine Krisenregion, muss man dann nicht immer mit Unannehmlichkeiten rechnen,

das fragt sich Ihr bunter Hund.

Autor:

Redaktion aus Singen

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