Hallo und guten Tag
Ein Dankeschön für die Toiletten-Tüten
Ehrlich gesagt, es fällt mir ja hundemäßig schwer, auf meinen vier Pfoten in den Alltag zurück zufinden. Zwei wunderschöne Wochen durften Struppi und meine Wenigkeit »Bella Italia« genießen. Weit, weit in den Süden hat es uns gezogen.Der Golf von Policastro war unsere erste Anlaufstation. Sie ahnen es, liebe WOCHENBLATT - Leserinnen und - Leser, Lumpi und seine Regierung warteten auf uns. Berta und Giovanni hatten sich viel Mühe gemacht und ganze Ausflugspakete zusammengestellt, um einen Teil der Basilicata und Kalabriens kennen zulernen. Für uns Vierbeiner war das dank Lumpis Hilfe wesentlich einfacher. Innerhalb eines Tages wussten wir welche Winkel für unsere Abenteuer tauglich waren und welche Ecken wir besser mieden. Unser vierbeiniger Gastgeber war da ein hervorragender Berater. »Wenn Ihr am Grillplatz im Garten Knochen gefunden habt, auf keinen Fall den Garten verlassen. Vor dem Gartentor warten sonst mindestens ein Dutzend hungriger Straßenköter und die nehmen Euch dann alles ab«, so lautete seine Warnung. Verkriecht Euch zwischen den Tomatenstöcken und genießt den Fund, Berta bemerkt den Besuch erst am frühen Morgen. Gesagt, getan. Die drei Frauen waren noch in der Küche beschäftigt und die Herren der Schöpfung genossen bereits die ersten Leckerein vom Grill. Gefährlich nahe an unseren empfindlichen Nasen stand der Teller für Grillabfälle wie Knochen u. ä. Während die Männer der Küche einen Besuch abstatteten, räumten wir (ordnungsliebend wie wir sind), den Abfallteller auf. Die Zweibeiner hatten soviel zu besprechen, dass sie den leer geräumten Teller gar nicht bemerkten. Es war eine südlich warme Nacht, keiner dachte ans Schlafen gehen und so mussten wir armen Vierbeiner noch viele Male auf dem Abfallteller für Ordnung sorgen. Struppi schwächelte als Erster; »verschwinde hinter den Sträuchern, dort kannst Du Dich bis morgen früh erholen«, riet Lumpi. »BunterHund, Du gehst am besten gleich mit«, schickte er auch mich aus dem Überwachungsbereich unserer Zweibeiner. Blöderweise war er selbst dann nicht mehr schnell genug und Berta, seine Chefin, bekam alles mit. Energisch packte sie ihn am Kragen, obwohl er die Augen verdrehte, weil ihm vor lauter Fressen - im wahrsten Sinn des Wortes - hunde elend war. Mit hängendem Schwanz, hängenden Ohren und alle paar Meter nach einem Plätzchen suchend, zeigte Lumpi unsere Liegestatt. »So, Ihr drei Schwerenöter, das habt Ihr nun von der Riesenfresserei. Jetzt muss alles wieder raus. Doch keine Angst, ich lass` Euch nicht allein heute Nacht. Auch Zweibeiner haben schon über die Stränge geschlagen und waren dann heilfroh, wenn sich einer um sie kümmerte«. Du kannst machen was Du willst, einmal Krankenschwester, immer Krankenschwester, gell Berta und wenn`s nur bei uns dankbaren Vierbeinern ist. Die restliche Zeit des Urlaubs vergriffen wir uns nicht mehr an den Köstlichkeiten der Zweibeiner, liebe WOCHENBLATT - Leserinnen und - Leser, das dürfen Sie mir glauben. Auf der Heimreise klingelte das Telefon meines Chefs. Mal den Kopf heben und Ohren auf Empfang! »Hm, sehr interessant, ich werd dem Vierbeiner Bescheid geben«. Von wem hat er jetzt gesprochen, von Struppi oder von mir? »Bunter Hund«, für Dich gibt es interessante Neuigkeiten zu Hause. Eine Pressemitteilung der Stadtverwaltung Singen. Danach hat die Stadt Behälter für Tüten zur Entsorgung von Hundegeschäften installiert. Bist Du jetzt zufrieden? Du hast ja oft genug Deine Schnauze dafür aufgemacht. Chef, ich will ja nicht meckern und finde das einen Riesenschritt in die richtige Richtung. Nur, weshalb sollen die Tüten in die Restmüllbehälter? Weshalb gibt es keine Sonderbehälter mit schmalen Einwurfschlitzen (siehe Radolfzell)? Als Vierbeiner denke ich ganz einfach auch an die Zweibeiner, die die Behälter leeren müssen!!! Trotzdem ein lautes Wau wau und Dankeschön an die Stadtverwaltung Singen.
In diesem Sinn bis zum nächsten Mal, Ihr bunter Hund.
Autor:Redaktion aus Singen |
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