Hallo und guten Tag
Eigentlich wäre es Zeit für ein Tempolimit?

Im Allgemeinen bringen mich auch unvorhergesehene Überraschungen nicht aus der Ruhe (das dürfte auch niemanden wundern bei meinem biblischen Hundealter). Doch der Brief von Struppi hat mich dann schon von den Pfoten gerissen und das Ganze auch noch in der Jubiläumsausgabe meines und Ihres WOCHENBLATTS. Ich wollte meinen Kumpel besuchen und mich bedanken. Aber Struppi war schneller; unüberhörbar und mit lautem Getöse lief er bei mir ein. „Was verbindet die britische Isle of Man, Nepal, Myanmar, Burundi, Bhutan, Haiti, Mauretanien, die indischen Bundesstaaten Vanuata, Pradesh und Utar sowie Afghanistan, Nordkorea, Somalia und den Libanon mit der Bundesrepublik Deutschland?“, wollte mein Freund von mir wissen. „Was zum Kuckuck soll diese Frage? In Afghanistan sind deutsche Soldaten stationiert, mit dem Libanon treiben wir Handel, aber alle anderen sind doch mehr oder weniger Entwicklungsländer. Da gibt es doch keinerlei vergleichbare Infrastruktur. Auch nicht im Libanon. Du kannst Manfred fragen; der kommt ja geschäftlich hin und wieder in die Zedernrepublik. Du verstehst sicher, dass ich Deine Frage nicht besonders ernst nehme“. Doch Struppi blieb hart. Es gibt eine Gemeinsamkeit. »Bunter Hund, in all diesen Ländern gibt es – genau wie in Deutschland kein Tempolimit auf den Autobahnen«, erklärte mein Freund. Die Antwort überraschte mich. Wie viele Autobahnkilometer gibt es in den aufgezählten Staaten wohl? Was man in den Nachrichten aus Afghanistan zu sehen bekommt, hat wenig mit Autobahnen hiesiger Art zu tun. Von den Autos – ihrem technischen Zustand und der Anzahl – ganz zu schweigen. Mit einer Fahrzeugdichte von 684 Kfz je 1000 Einwohner zum 01.01.2017 (lt. Kraftfahrtbundesamt) ist Deutschland ein echtes Autoland. Wäre bei diesen Zahlen ein Tempolimit nicht sinnvoll? Das kostet doch nichts und davon gehen auch keine Arbeitsplätze verloren. Oder geht das nicht, weil die Autoindustrie immer noch größere und schnellere Autos bauen und verkaufen will? Als Vierbeiner ohne Verstand frage ich mich für was ein Pkw 250 PS oder noch mehr braucht. Braucht Zweibeiner solche Boliden um auf öffentlichen Straßen und Autobahnen Rennen zu fahren? Da müssen die Straßen dann doch auch entsprechend sein oder täusche ich mich da? Wer bezahlt das? Müsste die Autoindustrie nicht endlich zur Einsicht gelangen, dass die Zukunft den Leichtbauautos gehört? Oder »betreuen« die Autobauer die Abgeordneten und verhindern im Autoland mit Erfolg ein Tempolimit? Weshalb torpedieren die größten Interessenvertreter (Autobauer und ADAC) seit Jahren eine Geschwindigkeitsbegrenzung ohne Rücksicht auf die Umwelt? In diesem Sinn bis zum nächsten Mal, Ihr bunter Hund.

Autor:

Redaktion aus Singen

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