Hallo und guten Tag
Die Schadensregulierung tut weh

Die Dämmerschoppenrunde kam wieder einmal zusammen und gleich gab es hitzige Diskussionen. Hauptthema waren - wie konnte es anders sein - die Banken. Rolf hätte ein paar führende Banker am liebsten ihres Amtes enthoben; die Forderungen dieses sonst so auf Ausgleich bedachten Zweibeiners gingen sogar noch viel weiter. Er wollte die Banken für eine gewisse Zeit verstaatlichen und den Managern richtig auf die Füße treten. Die hätten doch in den vergangenen Jahren gemacht was sie wollten; der Durchschnittsverbraucher war als Kunde wenig interessant und wurde nicht für voll genommen. Dieter verteidigte die Banker; die Männer hätten schließlich nur ihren Job gemacht und Geschäft wäre eben Geschäft. Deshalb wären in den Chefetagen der Banken Prioritäten gesetzt worden. Manfred konterte; Geschäftsgebaren und Gewinne wären den Staat nichts angegangen, bis die Sch... - Pardon - die Suppe am dampfen war. Dann haben die Herrschaften schon nach staatlicher Hilfe geschaut. Die Verluste, die mit den obskuren Geschäften eingefahren wurden, dürfen jetzt vor allem jene Durchschnittsverbraucher bezahlen, die den Bankern nicht interessant genug waren. Bedauerlicherweise haben viele Zweibeiner Erspartes verloren, weil sie auf immer unglaublichere Gewinnversprechungen hereingefallen sind. Und dabei hat doch Jeder und Jede in der Schule das Einmaleins gelernt. Doch offenbar haben viele angesichts der zu erwartenden Gewinne das eigene Hirn ausgeschaltet oder an der Garderobe abgegeben oder was auch immer. "Was glaubst Du, wie viele Leute in den letzten Jahren an ihrem eigenen Verstand gezweifelt haben?", so seine Frage an Dieter. Die Leute begriffen nicht was um sie herum passierte; einziger, die Nachbarn interessierender, Gesprächsstoff waren plötzlich Aktienkurse und ähnliches. Dabei hatten eben diese Nachbarn vor nicht allzu langer Zeit genau so viel Ahnung von Börsen, Parketthandel und Kursschwankungen wie sie selbst. Na ja, da kann ich Manfred aus meiner Sicht auf vier Pfoten nur beipflichten. Struppis Leithund war auch so ein "Börsianer". Keine Ahnung von nichts, aber in Aktien machen; immer auf die Tips von Fachleuten angewiesen und dann kam das böse Erwachen. Zehntausend EURO in den Sand gesetzt. Für Herrn Zumwinkel oder Herrn Ackermann - nur als Beispiel - sind das sicher Kleinigkeiten, aber bei Struppis Regierung, ganz im Vertrauen, da war was los! Nach dem Absturz hat dann Struppis Leibköchin Prioritäten gesetzt! Sie hat ihrem Angetrauten klar gemacht, dass Schadensregulierung angesagt sei; dies bedeute im Klartext, dass sein Motorrad verkauft und kein neues Auto angeschafft werde. Seine Einwände von wegen neue Wasch- und Spülmaschine später kaufen, hakte sie mit einer Handbewegung ab. "Wir sind hier nicht bei den Banken. Du hast die Sache vermasselt, jetzt musst Du auch für die Schadensbehebung sorgen." Ja, so knallhart können Frauen sein, aber wo sie Recht hat, hat sie Recht. Schließlich war dieser Verlust im Haushaltsbudget weder voraussehbar noch eingeplant. Hätte der Gute nur seinem eigenen Verstand getraut und wäre nicht auf die Gewinnversprechungen hereingefallen. Auf wesentlich höherem Niveau hat sich - habe ich das richtig verstanden - der Gastredner beim Neujahrsempfang der IHK Konstanz des Themas angenommen. Abtprimus Dr. Notker Wolf, weltweiter Chef des Benediktinerordens, brachte es auf den Punkt: Zwei mal zwei sei vier und es würde auch durch wiederholen nicht fünf. Und dann wollte der Mann auch wissen wo denn bitte 25 Prozent Ren-dite erwirtschaftet werden sollten. Das können dann doch nur unsaubere Geschäfte sein. Doch seine wichtigste Botschaft war die Forderung nach dem eigenständigem Denken. Das Denken nicht anderen überlassen und alles - auch Renditeangebote - hinterfragen. Dem Mann kann ich aus meiner Sicht auf vier Pfoten nur zustimmen. Es dürfte den Zweibeinern doch auch keine Schwierigkeiten machen den eigenen Verstand zu nutzen oder irre ich mich da?

In diesem Sinn bis zum nächsten Mal, Ihr bunter Hund.

Autor:

Redaktion aus Singen

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