Hallo und guten Tag
Die Region steht vor einer großen Umweltzerstörung
Vor den Osterfeiertagen hatte ich zu der katastrophalen Umweltzerstörung im Selous Nationalpark im Süden Tansanias gebellt. Die dort vorhandenen Bodenschätze – sprich Uranvorkommen – haben die Begehrlichkeiten der Zweibeiner geweckt. Die Zerstörung der Natur wird billigend in Kauf genommen; wenn es um Profit geht verstehen die Lebewesen mit Verstand keinen Spaß. Hauptsache der Rubel rollt. Die Bodenschätze der WOCHENBLATT – Region sind Kies und Sand. Im Gewann Dellenhau liegt so ein Schätzchen unter der Erde und soll nach dem Willen der Firma Kieswerk Birkenbühl GmbH & Co KG möglichst bald das Licht der Welt erblicken und versilbert werden. Es interessiert die Verantwortlichen wenig, dass der Dellenhau in einem Landschaftsschutzgebiet liegt und an zwei Flora-Fauna-Habitat Gebiete grenzt. Erstes Opfer des geplanten Raubbaus wird der wunderschöne Jungwald und damit ein Naherholungsgebiet. Staub, Lärm, eine unglaubliche Erhöhung des Lkw-Verkehrs und Schäden an der Natur werden billigend in Kauf genommen, Hauptsache der Rubel rollt. Die Eigentümer der Firma und der Geschäftsführer müssen das ja nicht ertragen, sie wohnen nicht hier. Auch die Nähe des Krankenhauses und der angrenzenden Wohngebiete interessieren nur wenig (wenn überhaupt). Dabei war der Dellenhau als Sicherungsgebiet für oberflächennahe Rohstoffe ausgewiesen. Doch da in Überlingen am Ried kein Kies mehr abgebaut werden darf, hat die Geschäftsführung nach anderen Flächen gesucht um den Raubbau fortzusetzen. Ja und dann sollen auch noch mehr als 40 Prozent des Kieses in die Schweiz exportiert werden. Interessant sind auch die zahlreichen, weiteren Firmen, die zum Reich des Birkenbühl-Geschäftsführers gehören! Und jetzt kommt der Hammer und das schlägt dem Fass den Boden aus: der Planungsausschuss des Regionalverbandes Hochrhein – Bodensee hat beschlossen den Dellenhau jetzt als Abbaugebiet auszuweisen. Die Befürworter im Planungsausschuss (CDU, Freie Wähler und FDP waren mehrheitlich dafür – die Vertreter der anderen Parteien stimmten dagegen) müssen sich schon fragen lassen, ob sie die Interessen eines einzelnen Kiesbarons höher schätzen als die Interessen, der hier lebenden Bevölkerung. Völlig unverständlich ist die Zustimmung der Verbandsvertreter aus dem Hegau zur Umwandlung des Dellenhau von einem Sicherungsgebiet in ein Abbaugebiet.
Ja, das wurde in der 8. öffentlichen Sitzung des Planungsausschusses am 21. März 2017 so beschlossen. Nachzulesen ist das alles im Internet bei den Sitzungsunterlagen des Regionalverbandes. Noch eine Information: Unter der »Übersicht über den Regionalverband Hochrhein-Bodensee« finden Sie unter »Verband« auch die Mitglieder und Fraktionen. Begreifen Sie, liebe WOCHENBLATT – Leserinnen und – Leser das Abstimmungsverhalten der hiesigen Vertreter?
In diesem Sinn bis zum nächsten Mal, Ihr bunter Hund.
Autor:Redaktion aus Singen |
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