Hallo und guten Tag
Die Paprika-Plantage von Hontes aus ansehen

Die Gemüsebauern der Insel Reichenau blicken begehrlich ins Hinterland des Bodensees. Eine gigantische Paprikaplantage wollen die Genossen im Hegau errichten. Im Jahr 2009 kamen von der Bodenseeinsel 108 Tonnen Paprika, die auf einer Fläche von gerade mal zwei Hektar angebaut wurden. 80 Tonnen Paprika wollen die Gemüsebauern künftig pro Woche liefern. Deshalb machten sich die Zweibeiner auf die Suche nach einem passenden Grundstück. Fündig wurden sie auf Singener Gemarkung.
Stimmen die Informationen, dann fand die Gärtnersiedlung auf dem Festland mächtige Unterstützer.
Vom Landwirtschaftsministerium über das Regierungspräsidium bis hin zum Landwirtschaftsamt Stockach wird das Vorhaben befürwortet. Diese Stellen wurden nach meiner Nase lange vor Weihnachten in den Plan eingeweiht.
Habe ich das richtig verstanden, sollen in einem ersten Bauabschnitt 11 Hektar Gewächshäuser entstehen. Sie sollen in Zukunft die Hegaulandschaft verschönern. Doch das soll wohl nur der Anfang sein. Eine Erweiterung wäre nach Aussage des Bauamtes auf insgesamt rund 50 Hektar möglich.
Mit Holzlatten wurde den Gemeinderäten die Höhe der Gewächshäuser demonstriert. Die Größe der geplanten Anlage lässt sich damit aber nicht zeigen oder irre ich mich da? Aus meiner Sicht auf vier Pfoten sollten vor einer Entscheidung zunächst zwei Dinge geschehen. 1. Die Fläche der geplanten Glashäuser wird mit Plastikfolie abgedeckt. 2. Die Gemeinderäte schauen sich die Sache vom Hohentwiel aus an. Dann würde schnell klar was auf den Hegau und die Stadt zukommt.
Und dann ist da auch noch die Sache mit dem Wasser. 30 Prozent soll die Aach liefern. Tolle Idee, kann ich da nur bellen. Wer kam denn auf diese grandiose Idee? Und wie bitte soll das bei einer Donauumleitung und Mindestwasserführung funktionieren? Hat man den Staatsvertrag mit Bayern vergessen? Die Hegauer Aach ist nach meinen Informationen der letzte nicht geschädigte Bodenseezufluss der Forellen-/ Äschenregion. Wurden Aussagen zu einer Temperaturveränderung oder zum Gewässerchemismus gemacht? Wurde aufgezeigt welche Veränderungen sich durch die Wasserentnahme auf den Grundwasserhaushalt, die tierische und pflanzliche Besiedlung, die Uferzonenbesiedlung oder die Landschaftsökologie ergeben? Vielleicht sollten die Gemeinderäte in den Archiven des Rathauses nach dem Gutachten zur Donauumleitung suchen. Stimmen meine Informationen findet sich dort umfangreiches Material zum Thema Aach. »Der Tourismus an den See und dem Hinterland der Rest«, kann das wirklich sein? Soll der Hegau wirklich durch Glashausbauten von riesigen Ausmaßen verschandelt werden?

In diesem Sinn bis zum nächsten Mal, Ihr bunter Hund.

Autor:

Redaktion aus Singen

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