Hallo und guten Tag
Die "Obamania" greift schon um sich

Meine Regierung hat sich wegen meiner Wenigkeit ernsthafte Sorgen gemacht und das kam so: Zu den von mir sonst so geliebten Touren mit meinem Chef hatte ich plötzlich keine Lust mehr. Für die Köstlichkeiten meiner Leibköchin war mir ja - wie alle wissen - kein Weg zu weit und kein Hindernis zu groß. In den vergangenen Tagen haben mich diese Leckereien nicht sonderlich interessiert; genau genommen habe ich sie keines Blickes gewürdigt. Das hieß für meinen Leithund und die allerbeste Ehefrau "Alarmstufe 1". Also ging es ab zum Tierarzt. Sorgenvoll erzählten sie, daß ich nichts mehr fressen und auch keine Spaziergänge machen will. Der Doktor untersuchte mich und konnte nichts beunruhigendes feststellen. Ganz nebenbei erkundigte er sich nach meinem derzeitigen Lieblingsplatz. "Ständig liegt er zwischen unseren Sesseln vor dem Fernseher", kam prompt die Antwort. Ob meine Regierung denn ständig fernsehe. Das verneinten die Beiden; allerdings wäre in den letzten Tagen der Fernseher dauernd an gewesen, weil man ja nichts von der Amtseinführung und den ersten Amtstagen des neuen amerikanischen Präsidenten verpassen wollte. Die Diagnose vom Doktor kam ganz schnell und präzise. Der bunte Hunde leide an der gleichen Krankheit wie seine Regierung, meinte er ganz einfach. "Obamania" heißt das Leiden; diese Krankheit wäre völlig ungefährlich und würde in einigen Tagen abklingen. Meine Zweibeiner haben sich und dann den Tierarzt ratlos angeschaut. Dann wollten sie schon genauer wissen um was für eine Krankheit es sich bei "Obamania" handele. Es wäre so eine Art Sucht an der augenblicklich Millionen von - vorzugsweise - Zweibeinern leiden würden. Alle Lebewesen, die an "Obamania" leiden, möchten möglichst alles über den neuen amerikanischen Präsidenten und dessen Familie wissen. Natürlich interessiere zuerst seine politische Arbeit; man will z. B. wissen was er von den Verbündeten erwartet, wie er es mit dem Klimaschutz halten wird und vieles andere mehr. Doch genau so interessant finden die Zweibeiner die neue First Lady. Tausende von Reportern beschäftigen sich derzeit ausschließlich mit dem Aussehen und der Garderobe von Michelle Obama. Meine Regierung bestätigte die Feststellungen des Tierarztes. Die Politik des neuen Präsidenten interessiert Menschen auf der ganzen Welt; denn Barack Obama gilt vielen Zweibeinern als Hoffnungsträger Nummer Eins. Ja, meinte die allerbeste Ehefrau, es zählt auch die Garderobe der Präsidentengattin. Schließlich sind wird doch rund um den Bodensee ein wenig stolz, dass Michelle Obama bei der Vereidigung ihres Mannes einen Mantel mit Sankt-Galler Spitzen trug. Spitzen aus St. Gallen und nicht von irgend einem anderen Ort der Welt, betonte sie nochmals mit Nachdruck. Ja, meinte dann der Doc, meine Regierung leide - wie bereits gesagt - ganz offensichtlich an "Obamania" und ich hätte mich wohl bei den Beiden infiziert. So wie sie sich für Barack und Michelle Obama interessieren, würde ich wahrscheinlich liebend gerne die Hunde -Casting- Show sehen. Bei dieser Show werden Vierbeiner vorgestellt, die vielleicht zu Sasha und Malia Obama ins Weiße Haus einziehen dürfen. In ein paar Tagen wären die Krankheitssymptome völlig abgeklungen und ich würde wie gewohnt auf Spaziergang und Futter reagieren. Was immer das mit "Obamania" auf sich hat. Dem neuen amerikanischen Präsidenten wünsche ich als einfacher Vierbeiner alles Gute in diesem schwierigen Amt. Die übrigen Zweibeiner dürfen nicht vergessen, welches schwere Erbe - um nicht zu sagen welche Hinterlassenschaft - er antrat. Ein "Yes we can" ist nur dann zu verwirklichen, wenn alle zusammen helfen. Das gilt aber nicht nur für Amerika, das gilt für Europa und nicht zuletzt für Deutschland.

In diesem Sinn, bis zum nächsten Mal, Ihr bunter Hund.

Autor:

Redaktion aus Singen

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