Hallo und guten Tag
Die Narrensause und die großen Folgekosten

Lindau, die Stadt am bayrischen Ufer des Bodensees, war am Wochenende Gastgeber für das große Narrentreffen der Vereinigung Schwäbisch – Alemannischer Narrenzünfte. Stimmen meine Zahlen dann haben 70 Zünfte mit sage und schreibe 12.000 Teilnehmern an dem großen Umzug am Sonntag teilgenommen. Zusammen mit den Zuschauern waren damit an einem Tag mehr Zweibeiner auf der Insel als die Stadt Einwohner hat. So ein Narrenfest hat natürlich seinen Preis, das leuchtet sogar mir – dem Vierbeiner ohne Verstand – ein. Licht, Wasser, Strom, zwei Tribünen, die Verkehrsmaßnahmen, die Müllentsorgung und nicht zu vergessen die lästige Gema, all das gibt es nicht gratis. Margit Späth, die Kämmerin der Narrenzunft Lindau sprach von einer Summe im sechsstelligen Bereich. Dazu kamen dann noch die Sonderwünsche des Fernsehens; die wollten Strohballen, von wegen des schöneren Bildes. Außerdem wurden die ganz normalen Zuschauer so daran gehindert den Fernsehleuten ins Bild zu laufen. Ja und diese Strohballen gab es wohl kaum umsonst oder täusche ich mich da? ARD, ZDF und die dritten Programme werden doch über die Rundfunk- und Fernsehgebühren finanziert. Weshalb zahlen die dann ihre Sonderwünsche nicht aus der eigenen Kasse sondern belasten damit noch die Narrenzunft? Die nächsten paar Wochen gestalten doch  die Narrenzünfte und Vereine mit ihren unterschiedlichen Treffen einen guten Teil der Fernsehprogramme oder nicht? Da sparen doch die Fernsehgewaltigen eine Menge Knochen, Entschuldigung, Geld natürlich. Könnten die dann nicht auch ein wenig zur Kostenverringerung beitragen? Dann gab es auch noch Krach zwischen der »allmächtigen« Vereinigung der Schwäbisch – Alemannischen Narrenzünfte (VSAN) und der Stadt Lindau; die Stadt hatte sich doch tatsächlich erlaubt auf eine Anzeige in der Narrenzeitung der VSAN zu verzichten. Die VSAN war darüber »not amused« und hat eine Karikatur abgedruckt, in der sie den Geiz der Stadt beklagte. Keinen Euro sei der Stadt die kostenlose Reklame im Fernsehen wert, so die Obernarren. Und zwischen den Streithähnen stand und steht die Narrenzunft Lindau. Die Gastgeberzunft sah das etwas anders und der Zunftmeister lobte die gute Zusammenarbeit mit der Stadt über viele Jahre. Die Stadt unterstützte die Narrensause mit erheblichen Leistungen städtischer Mitarbeiter, sie verzichtete auf die üblichen Genehmigungsgebühren, den Ersatz für entgangene Parkgebühren usw. Wäre es besser gewesen, wenn die Stadt das Inserat geschaltet und der Narrenzunft alle Leistungen in Rechnung gestellt hätte? Übernimmt die VSAN eventuell anfallende Verluste bei solchen Großveranstaltungen oder bleibt das an den Gastgebern hängen?

In diesem Sinn bis zum nächsten Mal, Ihr bunter Hund.

Autor:

Redaktion aus Singen

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