Hallo und guten Tag
Die Machenschaften der Mitarbeiter

Ein Leser des WOCHENBLATTS machte mich auf eine Meldung der AFP Berlin (Agence France Presse) aufmerksam. Die AFP informierte vor wenigen Tagen über die steigende Wirtschaftskriminalität in Deutschland. Nach einer Studie der Unternehmensberatung KPMG sehen etwa 80 Prozent der Betriebe ein Problem in den kriminellen Machenschaften von Mitarbeitern; gegenüber 2006 ist das ein Plus von 9 Prozent. Hm, die Meldung der KPMG ist ja sehr interessant. Will die KPMG damit sagen, dass die etwa 38,7 Millionen Erwerbstätigen lügen, betrügen, bestechen und stehlen was das Zeug hält? Sind in den deutschen
Unternehmen lauter Kriminelle beschäftigt? Ist das die Botschaft der KPMG? Das von der KPMG gelieferte Schaubild spricht allerdings eine eigene Sprache. Danach gliedert sich die Wirtschaftskriminalität in Deutschland in 10 Gruppen. Den größten Brocken machen die Kartellrechtsverstöße mit einer  Schadenssumme von 275,1 Millionen aus. Um solche krummen Dinger zu drehen kommen doch nur Großunternehmen und evtl. Bund und Länder in Betracht oder täusche ich mich da? Geldwäsche ist der nächste Posten mit 221,9 Millionen. Wie und wo soll ein Briefträger oder einfacher Angestellter Geld waschen? Oder waren da nur Drogenhändler beteiligt? 215,8 Millionen Schadenssumme durch Korruption, das ist auch nicht schlecht. Wo wird denn da an den Rädchen gedreht? Doch nicht durch Lieschen Maier und Hänschen Schmidt. Hängt das nicht sehr oft von politischen Entscheidungen ab? Werden diese nicht oft von den so genannten Lobbyisten massiv beeinflusst. Mir fallen da als Beispiele gerade mal die Schweinegrippe oder gentechnisch verändertes Saatgut ein. Die Fälschung von Jahresabschlüssen, usw. schlägt mit schlappen 200,3 Millionen zu Buche. Ist das nicht eine Schande? Meine Nase meldet Alarm; beschäftige dich mit der KPMG, so lautet der Auftrag. Die KPMG ist - stimmen meine Informationen - die größte Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft in Europa. Erinnere ich mich richtig, testierte die KPMG die Bilanzen der Firma  Flowtex! Vorwürfe im Zusammenhang mit  dem Flowtex-Skandal wurden  zurückgewiesen,  dennoch  zahlte die KPMG außergerichtlich 50 Millionen € an Flowtex-Geschädigte. Ein Schuft wer sich etwas Schlechtes dabei denkt, nicht wahr? Die amerikanische KPMG wurde der Beihilfe zur Steuerhinterziehung in Höhe von 2,5 Milliarden US-Dollar angeklagt; diese Klage fiel unter den Tisch nachdem die KPMG betrügerisches Verhalten eingeräumt und einer Zahlung von 456 Millionen US-Dollar zugestimmt hatte. Diese Liste könnte noch verlängert werden. Grenzt es nicht an einen Skandal, wenn ausgerechnet diese Firma die Mitarbeiter in den Betrieben an den Pranger stellt?

In diesem Sinn bis zum nächsten Mal, Ihr bunter Hund.

Autor:

Redaktion aus Singen

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