Hallo und guten Tag
Die Komödie von der Neinsagerin
In den letzten Tagen und Wochen bin ich des öfteren auf das Wort komisch gestoßen. Da das Wort immer in anderen Zusammenhängen auftauchte, kam mir, dem Vierbeiner, das auch komisch vor. Deshalb habe ich im Deutschen Wörterbuch von Wahrig nachgelesen. Finden die Zweibeiner etwas komisch, dann könnte man genau so gut sagen, dass sie es zum Lachen finden, es ihre Heiterkeit erregt, spaßig, drollig, ulkig oder putzig ist. Komisch bedeutet aber auch seltsam, sonderbar oder merkwürdig. Als Rollenfach im Theater kennt man die komische Alte oder den Hanswurst oder den komischen Kauz. Diesen gibt es nicht nur auf der Bühne sondern auch im normalen Alltagsleben. Ein komisches Gefühl kann eine schlechte Ahnung sein. Kommt meiner Chefin in der Küche etwas komisch vor, dann hat sie zum Beispiel den Verdacht, dass meine Wenigkeit sich unerlaubterweise bedient hat. Wird meinem Leithund komisch, dann wird ihm übel. Ist eine Sache komisch, dann bringt sie die Zweibeiner zum Staunen. Weitere Ausführungen zu diesem Thema fand ich unter dem Stichwort Komödie. Die Entwicklung aus dem griechischen, über das römische bis hin zum italienischen und französischen Theater beziehungsweise der Komödie wurde da beschrieben. Was, wann, wo als Komödie gesehen wurde, war genau aufgezeichnet. Ein Wort, ein einziger Begriff und so viele unterschiedliche Aussagemöglichkeiten, da bleibt mir auf meinen vier Pfoten einfach die Spucke weg. Eine Komödie der besonderen Art lieferte in der konstituierenden Sitzung des Singener Gemeinderates die neugewählte Gemeinderätin der Linken ab. Rebecca Tanner gab ihr Debüt als Neinsagerin. Die Einzelheiten konnten sie ja bereits letzte Woche im Artikel von Oliver Fiedler im WOCHENBLATT nachlesen. Es gibt bei der Komödie nach meinen Informationen auch noch den Begriff Schmierentheater. War die Vorstellung von Frau Tanner am Ende ein kommunalpolitisches Schmierentheater? Demontiert sich die junge Dame damit nicht selbst? Hoffentlich bleibt das ein einmaliger Fauxpas. In diesem Zusammenhang durfte ich einer Berichterstattung entnehmen, dass die Jungstadträtin Mutterfreuden entgegensieht und welchen Beruf sie erlernt (hätte nur noch die Anschrift des Arbeitgebers gefehlt). Was bitte haben diese Punkte in einem Artikel über die erste Sitzung des neuen Gemeinderates zu suchen? Ist das nicht komisch oder seltsam? Eine andere Geschichte war überhaupt nicht komisch; sie war nicht zum Lachen oder Heiterkeit auslösend. Sie war weder spaßig, noch ulkig oder drollig. Da haben unbekannte Zweibeiner in einem Kanal des Abwasserverbandes Radolfzeller Aach in Bohlingen eine Riesensauerei angerichtet. Den Herrschaften fiel nichts Besseres ein, als den Kanal mit Steinen, Heu und Mais dicht zumachen. Der angerichtete Schaden beläuft sich auf ungefähr 7.000 Euro. Ganz abgesehen davon, standen die Kanalarbeiter über Stunden in der stinkenden Kloake und schufteten, um den Schaden zu beheben. Darf man diese Leute als Ganoven bezeichnen? Schließlich ist das ja eine Wiederholungstat. Haben sich die Täter am Eigentum der Allgemeinheit vergriffen oder irre ich mich da? War das ein so genannter »Dummenjungenstreich«? Diese Frage kann man nach meiner Sicht auf vier Pfoten getrost verneinen. Wer binnen kürzester Zeit zwei Mal so eine Lumperei macht, handelt mit Vorsatzoder irre ich mich da? Hoffentlich werden die Täter erwischt; sie könnten dann den angerichteten Schaden und die Strafe unter der Aufsicht der Kanalarbeiter in den Abwasserkanälen abarbeiten oder nicht? Ein solcher Arbeitseinsatz könnte doch eine heilsame Lehre sein oder sehe ich das falsch?
In diesem Sinn bis zum nächsten Mal, Ihr bunter Hund.
Autor:Redaktion aus Singen |
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