Hallo und guten Tag
Die Folgen des Atom-Endlagers

Mein Kollege Max kam mit interessanten Neuigkeiten aus der nahen Schweiz. Es geht um ein Endlager für hoch radioaktiven Atommüll in Benken oder für schwach bis mittel radioaktive Abfälle am Südranden. Sind wir also auch betroffen oder irre ich mich da?
Doch der Reihe nach; der Kanton Schaffhausen hat eine Studie zu den direkten und indirekten Folgen solcher Endlager in Auftrag gegeben. Das Psychologische  Institut der Universität Zürich erstellte gemeinsam mit den Meinungsforschern der Firmen BHP Brugger und Partner AG sowie BHP Hanser und Partner AG diese Studie. Das war keine leichte Aufgabe, denn schließlich geht es um die Folgen dieser Atommüllhalden. Die Experten kamen zu dem Ergebnis, dass die Hauptlasten in der Zeit der Standortwahl bis etwa 2020 und in der Einlagerungszeit zwischen 2030 und 2065 eintreten werden.
Die Nationale Genossenschaft für die Lagerung radioaktiver Abfälle - kurz Nagra - geht selbst von einem hundertjährigen Prozess vom Standortentscheid bis zum Verschluss der Endlager aus. Die Fachleute kommen zwar zu dem Ergebnis, dass sich durch den Bau des Endlagers zunächst positive Effekte durch Aufträge an die Schaffhauser Wirtschaft und zusätzlichen Güterverkehr ergeben; das bringt allerdings nur vorübergehend mehr Beschäftigung und höhere Steuereinnahmen. Langfristig sieht die Sache anders aus. Wird der Atommüll durch den Kanton Schaffhausen gekarrt und unterirdisch gelagert, so werden sich Unternehmer eine Ansiedelung zweimal überlegen. Könnte sich das auch für unsere Region negativ auswirken?
Christian Fichter, seines Zeichens Psychologieprofessor an der Universität Zürich, stellte im Rahmen der Studie fest, »dass ein mögliches Tiefenlager für radioaktive Abfälle eine Gefahr für das Image des Standorts - Schaffhausen darstellt.«
Der Professor dachte an Punkte wie Umweltbelastung, Lebensqualität, Attraktivität des Wohnorts.
Dies sei ausschlaggebend  dafür, ob sich jemand mit seiner Firma in der  Region ansiedle oder seinen Wohnsitz nehme.
Habe ich das richtig verstanden, entgehen dem Kanton Schaffhausen nach Auffassung der Autoren in der Zeit der Standortauswahl bis etwa 2020 ein bis zwei Prozent der Arbeitsplätze.
Ein nachhaltiges Wachstum von Wirtschaft, Bevölkerung und Steueraufkommen bei gleichzeitiger Erhaltung der Lebensqualität wird nicht erreicht werden können. Gelten die getroffenen Aussagen auch für die WOCHENBLATT - Region? Oder machen so negative Auswirkungen an der Staatsgrenze halt? Wann endlich hört dieser atomare Wahnsinn auf? Glaubt wirklich irgendjemand, dass die Atomindustrie das Wohl der Zweibeiner im Auge hat?

In diesem Sinn bis zum nächsten Mal, Ihr bunter Hund.

Autor:

Redaktion aus Singen

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