Hallo und guten Tag
Die Flüchtlinge fordern die Gemeinden heraus

Die Hitze der letzten Tage und Wochen steckt meiner Regierung und mir noch in den Knochen; deshalb genießen wir jetzt die schönen, aber nicht ganz so heißen Tage in vollen Zügen. Meine Leibköchin kam vom Wochenmarkt und brachte Obst in Hülle und Fülle mit nach Hause; in »ihrer« Küche ging es zur Sache. Die »Produktion« von Marmeladen, Gelees, Chutneys, Eis, Parfait und Sorbet in verschiedenen Geschmacksrichtungen lief an. Ihre Freundin Marlene kam zur Unterstützung; mein Chef und meine Wenigkeit suchten fluchtartig das Weite, weil wir überall im Weg waren. Die allerbeste Ehefrau hatte für die Kaffeepause eine köstliche Himbeersahne gezaubert und Marlene ihrerseits kam mit unzähligen Katalogen »bewaffnet« an. Die wollten sich die beiden Damen nach getaner Arbeit genauer anschauen. Ein neugieriger Blick meinerseits auf die Kataloge und ich wusste Bescheid. Mitten im Sommer flatterten Marlene die Kataloge mit der neuen Herbst- und Wintermode ins Haus; da wird der Hund in der Pfanne verrückt. Wer will denn mitten im Sommer Herbst- und Winterkleidung anschauen oder gar anprobieren und kaufen? Als Vierbeiner ohne Verstand bin ich froh, dass ich noch etliche Zeit mit meinem Sommerfell auf Tour gehen kann. Meine Chefin und Marlene sahen und sehen das völlig anders. Sie wollten und wollen sich über die neuen Trends für die Herbst- und Wintermode informieren und da ist das »Kataloge studieren« offenbar eine gute Möglichkeit. Liebe WOCHENBLATT- Leserinnen und –Leser, das muss ich als Vierbeiner sicher nicht verstehen oder doch?
Eine ganz andere Baustelle ist die Unterbringung von Flüchtlingen im Landkreis Konstanz. In den Städten und vielen Kreisgemeinden wurden und werden Flüchtlinge untergebracht. Die Helferkreise kümmern sich um die Ankommenden und leisten immens viel Arbeit, damit sich die heimatlosen Zweibeiner bei uns wohlfühlen. Doch es gibt auch Kritik; in der WOCHENBLATT – Hauptstadt wollen Anwohner den Neubau eines Flüchtlingsheims verhindern und in Konstanz wollte sich die Stadtverwaltung erst in den nächsten Monaten auf die Suche nach Grundstücken und Räumlichkeiten für Gemeinschaftsunterkünfte machen; die Anschlussunterbringung in Egg und Wollmatingen wollten die Verantwortlichen der Kreishauptstadt vorerst zurückstellen. Wollte die Konstanzer Verwaltungsspitze mit dem Nichtstun bzw. Verschieben Fakten schaffen? Wollte Sie, dass die übrigen Kreisgemeinden mehr Flüchtlinge aufnehmen, damit die Diva am Ende des Landkreises sich drücken kann? Der Verdacht liegt nahe, denn im Verhältnis zur Einwohnerzahl hat Konstanz bislang prozentual den geringsten Teil an Flüchtlingen aufgenommen. Kann und darf das sein?

In diesem Sinn bis zum nächsten Mal, Ihr bunter Hund.

Autor:

Redaktion aus Singen

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