Hallo und guten Tag
Die Bahn lässt Mutter einfach stehen

Bei diesem traumhaften Herbstwetter sind Struppi und ich ständig auf Achse. Unsere Freunde aus Süditalien sind auch zu Besuch und so komplettiert Lumpi aus Bella Italia unser Trio. Keine Tour ist zu weit, keine Runde zu groß; gelassen nehmen wir die Strecken unter unsere vier Pfoten und genießen jede Stunde Sonnenschein. Die grauen und mit Nebel verhangenen Tage kommen noch früh genug. Nach Meinung unseres italienischen Freundes müssten wir unsere Hundehütten einfach südlichder Alpen aufbauen, dann hätten wir keine Probleme mit dem Nebel und ganz nebenbei weniger regnen würde es auch. »Lumpi, es ist ja gut, doch wenn der Vesuv brummt und Lava spuckt, dann ist es bei Euch nicht mehr gemütlich. Solche Bilder schaue ich mir doch lieber an einem regnerischen Abend zu Hause im Fernseher an«, antwortet Struppi. Schöne Flecken gibt es überall, doch die Heimat von Lumpi und unsere WOCHENBLATT - Heimat sind natürlich schon die Sahnehäubchen, gell. Das wissen wir drei Vierbeiner ganz genau und darauf sind wir stolz. Eine unserer Herbsttouren führte uns rund um den Mindelsee. Wegen des Maulkorbzwangs bei der Bahn erfolgte die Anreise  mit dem Auto. Den Abschluss hatten unsere Regierungen in Markelfingen geplant. Ein gutes Vesper in einem netten Lokal beschloss den schönen  Wandertag.  Es waren noch etliche andere Gäste da und so stellte ich meine Ohren für Sie wie immer auf Empfang. Das hätte ich mal besser bleiben lassen, denn was ich da zu hören bekam war garnicht lustig. Wie schon gesagt, reise ich nicht mehr mit dem Zug, von wegen Maulkorb und so. Es gibt allerdings noch ganz andere, schwerwiegendere Ärgernisse bei der Bahn. Hier erfahren Sie, liebe WOCHENBLATT - Leserinnen und -Leser, die unglaubliche Geschichte einer Bahnreise am schönen Bodensee. Anfang Oktober wollte ein Ehepaar mit seinem zweijährigen Sohn abends von Konstanz nach Markelfingen fahren. Am Automaten lösten sie eine Fahrkarte; dummerweise reichte das Kleingeld für Fahrkarte zwei nicht aus und sinnigerweise nahm der Automat auch keine Scheine an (das ist ja keine Seltenheit). Die Drei entdeckten einen Schaffner am Zug und glaubten sich nun auf der sicheren Seite. Ob das der Zug nach Markelfingen sei, wollten sie wissen. Die Frage wurde von dem Zugbegleiter (so sagt man doch?) bejaht. Als die Frau dann auch noch um Kleingeld für den Automaten bat, reagierte der Mann nicht sehr freundlich. »Jeder Zweibeiner, der ohne Fahrkarte angetroffen werde, müsse 40 Euro zahlen.« Sie wolle ja eine Fahrkarte aus dem Automaten, aber das funktioniert nicht mit Scheinen. Da ließ sich der Herr erweichen und wechselte einen 5-Euro Schein. Ein weiterer Fahrgast hatte Pech. Sein Wunsch auf Euro - Stücke wurde nicht erfüllt. Die Mama des Zweijährigen schickte Mann und Sohn schon in den Zug und löste die zweite Fahrkarte. Unbeeindruckt davon, dass auch Automaten eine gewisse Zeit brauchen um Fahrkaten auszudrucken, ließ der Bahnangestellte den Zug abfahren. Dann wollte dieser Zugbegleiter in Allensbach auch noch die Fahrkarte kontrollieren; dabei hatte er doch die Ehefrau samt Fahrkarten in Kostanz stehen lassen. Die Ehefrau reiste mit dem Taxi hinter ihren beiden Männern her. Der freundliche Taxifahrer versuchte noch den Zug in Allensbach zu erreichen, doch leider ohne Erfolg. Erst in Markelfingen war die kleine Familie wieder zusammen. Die Lust auf eine Zugfahrt ist den Dreien erst einmal gründlich vergangen. Aus meiner Sicht auf vier Pfoten ist das Verhalten dieses Zugbegleiters nicht zu entschuldigen. Ich weiß aber auch, dass es sehr freundliche und hilfsbereite Schaffner gibt und die sollte man über dem ganzen berechtigten Ärger nicht vergessen.

In diesem Sinn bis zum nächsten Mal, Ihr bunter Hund.

Autor:

Redaktion aus Singen

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