Hallo und guten Tag
Der Unterschied zwischen 9 und 17 Kilogramm
Die letzten warmen Tage habe ich noch für eine wichtige Arbeit im Freien genutzt. Mit meinen Pfoten habe ich 9000 Gramm Erde ausgegraben und zu einem kleinen Haufen geformt; der zweite Aushub war erheblich mühseliger, denn schließlich waren 17000 Gramm Gartenerde zu bewegen. Na ja, mein Leithund war nicht sonderlich begeistert von meinen Aushubarbeiten, aber ich wollte diese Mengen einfach vor mir sehen um mir über gewisse Größenordnungen klar zu werden. 26 Kilogramm Gartenerde, das war ein hartes Stück Arbeit, liebe WOCHENBLATT - Leserinnen und - Leser. Doch die Zweibeiner hatten mich mit meiner fehlenden Intelligenz mal wieder überrascht und neugierig gemacht. Vielleicht erinnern Sie sich an die Hiobsbotschaften über die unhaltbaren Zustände im Salzbergwerk von Asse. Es handelt sich um ein so genanntes Forschungsbergwerk für schwach- und mittelradioaktive Abfälle. In diesem Versuchsendlager, das Wort muss man sich auf der Zunge zergehen lassen, wird also Forschung betrieben. Stimmen meine Informationen, wird in Asse ausprobiert, ob und wie man den radioaktiven Dreck einlagern kann. Die Studien der Zweibeiner laufen seit den 60-er Jahren des vorigen Jahrhunderts. Bis 1978 fanden Fässer mit - im wahrsten Sinne des Wortes - strahlendem Inhalt in den "trockenen" Salzkatakomben ihren vorläufigen Ruheplatz. Jetzt plötzlich - 30 Jahre nach dem die letzten Fässer versenkt wurden - merken die Zweibeiner, daß das Forschungsbergwerk gar nicht sicher ist. Die Lagerplätze sind nicht trocken, die Fässer rosten vor sich hin, die Zweibeiner klopfen sich die Köpfe ein und die Schuldzuweisungen fliegen hin und her. Ich frage mich ja nur, wer da gepennt hat. Schließlich und das wird nicht bestritten, wurde von den Beschäftigten in Asse schon vor vielen Jahren vom Wasser im Salzstock berichtet. Bereits 1994 wurde durch das Landesbergamt auf die radio-aktiv verseuchte Salzlauge in 750 Metern Tiefe aufmerksam gemacht. Flüssigkeit mit Cäsium 137 pumpte man kurzerhand in größere Tiefen ab. Die - ach so intelligenten - Zweibeiner haben nicht nur den total maroden Zustand der Anlage verschwiegen, nein, viel schlimmer, sie wissen nicht einmal was sich genau in den Fässern befindet. Fakt ist, die meisten atomaren Abfälle für Asse kamen aus dem Musterländle, genau aus dem Kern-forschungszentrum Karlsruhe. Das niedersächsische Umweltministerium stellte unmissverständlich klar, dass 90 Prozent des radioaktiven Materials aus Karlsruhe kamen und die Begleitpapiere in einem - Ringelschwänzchen verzeiht mir - saumäßigen Zustand waren. Wegen der unterschiedlichen Angaben zu den gleichen Fässern, weiß man nicht, ob in Asse 9 Kilogramm oder 26 Kilogramm Plutonium aus Karlsruhe liegen. 17 Kilogramm mehr oder weniger macht bei Gartenerde nichts aus. Doch zwischen Gartenerde und Plutonium liegen Welten. Stimmen meine Informationen, gehört Plutonium zu den giftigsten Stoffen überhaupt und ist einer der gefährlichsten Krebserzeuger. Selbst aller kleinste Mengen - gelangen Sie zum Beispiel über die Nahrung oder die Atmung - in den Körper, können die tödliche Krankheit hervorrufen. 500 Gramm von diesem Teufelszeug reichen bereits aus, um unter bestimmten Umständen eine Kettenreaktion auszulösen. 500 Gramm reichen für eine Kettenreaktion und in Asse wissen Sie nicht, ob von Karlsruhe aus 9000 oder 26000 Gramm Plutonium geliefert wurden. Ist das nicht ein Riesenskandal? Wenn es stimmt, dass die Halbwertszeit von Plutonium 24110 Jahre beträgt, müssen dann nicht die nächsten 700 bis 1000 Generationen mit dem hoch giftigen Dreck leben? Und das nur, weil es vielleicht in zwei Generationen ein paar Zweibeiner gab, die mit Atomwaffen oder Atomstrom ein irrsinniges Geld verdient haben? Wer hat eigentlich beim ach so günstigen Atomstrom die Kosten von Entsorgung und Endlagerung dazu gerechnet? Wenn schon die Kosten nicht interessieren, interessiert dann die Zukunft kommender Generationen? Müsste die Devise nicht heißen "l;Weg vom Atom und viel mehr Geld für Forschung und Einsatz alternativer Energien? Oder täuscht sich das Lebewesen auf vier Pfoten und ohne Verstand mal wieder? Ich hoffe die Zweibeiner in der WOCHENBLATT - Region denken auch an das hier in der Nähe geplante Vorhaben im schweizerischen Benken. Auch hier wird von angeblicher Sicherheit gesprochen. Doch trau', schau wem!!!
In diesem Sinn bis zum nächsten Mal, Ihr bunter Hund.
Autor:Redaktion aus Singen |
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