Hallo und guten Tag
Der Schenkelbrand tut richtig weh

Die Dämmerschoppenrunde unterhielt sich beim Adventstreffen über Gott und die Welt. Manfred war erbost über die Haltung der schwarz-gelben Koalitionsfraktionen in Sachen Tierschutz. Die Kastration der Ferkel ohne Betäubung wird weiter erlaubt; ebenso der Schenkelbrand bei den Pferden. In der Hundezucht »sollen« quälerische Methoden uninteressant werden, usw. Auf meinem Platz unter der Eckbank hörte ich all die schrecklichen Dinge. Vielleicht sollte man den Befürwortern des Schenkelbrands mal einen solchen verpassen. Dann würde dieses Verfahren sofort abgeschafft, da bin ich mir sicher. Das gilt bestimmt auch für die anderen unappetitlichen Dinge, die weiterhin zugelassen werden. »Die Größe und den moralischen Fortschritt einer Nation kann man daran messen, wie sie die Tiere behandelt«, sagte der Pazifist Mahatma Gandhi. Dem ist nichts hinzuzufügen. Mit der Entscheidung in Sachen Tierschutz haben sich die Abgeordneten ein Armutszeugnis ausgestellt und an Glaubwürdigkeit verloren. Glaubwürdigkeit und Ehrlichkeit gehören zusammen oder täusche ich mich? Wohl kaum. Schließlich gibt es bekannte und unbekannte Zweibeiner, die sich in Punkto Ehrlichkeit einig sind. „Woran sollte man sich von der endlosen Verstellung, Falschheit und Heimtücke der Menschen erholen, wenn die Hunde nicht wären, in deren ehrliches Gesicht man ohne Misstrauen schauen kann?«, fragte der Philosoph Arthur Schopenhauer. »Ein Mensch kann dich herzlich grüßen und dich dabei zum Teufel wünschen. Aber wenn ein Hund mit dem Schwanz wedelt, weißt du, dass er dich bis in alle Ewigkeit lieben wir«, war ein unbekannter Zweibeiner überzeugt. Das stimmt alles, doch wir zeigen auch unsere Abneigung. Wir können nichts beschönigen und nichts vertuschen; das ist nach der Auffassung vieler Zweibeiner unsere Stärke. Sie nennen das Ehrlichkeit und Glaubwürdigkeit. Bei den Zweibeinern sieht das wohl anders aus. Dank ihres Verstandes können sie alles in unterschiedlichen Variationen zum Ausdruck bringen. Ex-Kanzler Gerhard Schröder hat kein Problem damit, Herrn Putin als Demokraten zu bezeichnen. Dabei  wird die Opposition in Russland immer stärker verfolgt und mundtot gemacht. Ist das Demokratie? Die Bundesregierung hatte dank ihrer Intelligenz keine Schwierigkeiten damit, den Armuts- und Reichtumsbericht umzuschreiben. Hemmungslos wurde der Bericht geschönt, um die Wahrheit nicht so deutlich werden zu lassen. Schließlich sind nächstes Jahr Wahlen! Die Bundeskanzlerin ist wie ihre Kollegen aus den anderen EU-Staaten zur Verleihung des Friedensnobelpreises nach Oslo gereist. Gleichzeitig verhandelt Frau Merkel mit Saudi-Arabien streng geheim über die Lieferung von mehreren hundert Radpanzern. Versteht sie das unter Glaubwürdigkeit? Ich frag ja nur.

In diesem Sinn bis zum nächsten Mal, Ihr bunter Hund.

Autor:

Redaktion aus Singen

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