Hallo und guten Tag
Der Bürgerdienst fürs ganze Land?
Wissen Sie was ein Energiemanager ist, liebe WOCHENBLATT - Leserinnen und - Leser? Früher nannte man diese Zweibeiner Hausmeister. Die Umweltministerin des Landes hat auf die wichtige Aufgabe der Haus- und Betriebsmeister an den Schulen hingewiesen. Zum großen Bedauern von Frau Gönner unterschätzen viele Schulträger die Schlüsselrolle ihrer Hausmeister. Bei einem Modellprojekt »Klimafreundliche und Energie sparende Schulen« konnten die Teilnehmer nachweisen, dass durchschnittlich rund 10.000,- Euro für Strom und Heizung eingespart werden konnten. Das Gleiche gilt für Wassereinsparungen. Hochgerechnet auf mehrals 5000 Schulen könnten allein für Wasser mehr als eine halbe Million Euro gespart werden. Toll für die Schulträger, gell?! »Bunter Hund« ist ja ganz nett. Doch wenn an den Hausmeisterposten gespart wird, klappt das wohl nicht mehr so ganz. Was soll denn das nun wieder heißen, Struppi? Ja schau einmal, wenn ein Hausmeister neben einer Schule noch mehrere andere Ämter betreuen muss, klappt das nicht mehr so einfach. Da macht der Hausmeister seine letzte Tour und irgend ein Mitarbeiter ist noch im Haus. Beim Verlassen vergisst er das Licht auszumachen und schon ist es passiert. Hausmeister, die im zu betreuenden Objekt wohnen, gibt es kaum noch. Hast Du mich verstanden? Der Ansatz der Ministerin ist gut, doch wenn die Schulträger an den Hausmeistern sparen, dann kannst Du das einfach vergessen. "Geldnot macht erfinderisch und so lassen sich die Politiker immer wieder Neues einfallen, um den verblüfften Bürger zu überraschen. So, jetzt der Wolfgang Tiefensee, früher Oberbürgermeister von Leipzig und heute Bundesverkehrsminister. Der Mann schlug vor, dass Hartz -IV-Empfänger in Bussen und Bahnen Aufsichtsdienste übernehmen. Die Kritiker gingen sofort auf ihn los. Als dann noch verkündet wurde, dass das Pilotprojekt in Leipzig sofort starte, kannten Ärger und Spott keine Grenzen. Nachdem ich meine Nase einmal mehr ins Internet gesteckt hatte, konnte ich die Aufregung nur teilweise verstehen. Bereits bei der Fußballweltmeisterschaft versahen Mitarbeiter des Bürgerdienstes Leipzig ihren Dienst in Bussen und Bahnen. Dem Vernehmen nach genügte allein ihre Anwesenheit, um Jugendliche von Sachbeschädigungen abzuhalten. Die ehemals Langzeitarbeitslosen haben die Arbeit so gut gemacht, dass sie nun - auf ein Jahr befristet, aber immerhin - im Rahmen einer Arbeitsbeschaffungsmaßnahme eine Anstellung gefunden haben. Allerdings nicht mehr in Bussen und Bahnen. Es ist eher eine Quartiersaufsicht. Stimmen meine Informationen, steht auch die Mehrzahl der Leipziger hinter diesem Projekt. Schließlich kommt der Bürgerdienst Leipzig auch in abgelegene Viertel der Stadt und meldet große und kleine Vorkommnisse sofort weiter. Das sind nach meinem Wissen die Erfahrungen aus Leipzig. Auch im Saarland werden wohl Hartz-IV-Empfänger teilweise als Busbegleiter eingesetzt. Jetzt sollen noch einmal 300 Zweibeiner geschult werden, die allerdings weiterhin Hartz- IV-Empfänger bleiben. Der finanzielle Anreiz ist damit natürlich nicht besonders groß, so die Meinung der ABM-Leute. Darüber lässt sich ohne Frage trefflich diskutieren. Weshalb der Leipziger Arge-Chef Andreas Zehr allerdings die ALG-II-Überweisungen in den Stundenlohn der 1-Euro-Jobber einrechnet kann ich nicht nachvollziehen. Da mangelt es mir halt mal wieder am Verstand. Eins noch zum Schluss: Vielleicht sollten die Zweibeiner, die Erfahrungen aus Leipzig und dem Saarland abwarten, die Betroffenen anhören und dann entscheiden, ob das eine gute Idee war oder auch nicht.
In diesem Sinn bis zum nächsten Mal, Ihr bunter Hund.
Autor:Redaktion aus Singen |
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