Hallo und guten Tag
Das Kreuz der Arbeitslosen

Fragen Sie sich auch wo dieses Jahr geblieben ist, liebe WOCHENBLATT - Leserinnen und - Leser? Es war doch erst Januar und schon ist der erste Advent vorbei. Dennoch genieße ich die langen Abende mit meiner Regierung. Meine Leibköchin hat sich mit ihren Dekorationen wieder einmal selbst übertroffen; unsere Wohnung ist ein wunderbares, und friedliches Refugium, ganz wie es in diese besinnliche Zeit passt. Die erste Kerze am Adventskranz wurde angezündet und es zog der Duft von frischem Weihnachtsgebäck durch das Haus; das war und ist Wohlbefinden pur.
Besinnlich ging es in der WOCHENBLATT - Hauptstadt zu als das Arbeitslosenkreuz seinen Platz in der August-Ruf-Straße wieder eingenommen hat. Wie wichtig ein solches Zeichen der Mahnung ist, zeigen die neu angekündigten Entlassungswellen bei den Chemie- und Pharmagiganten. Bayer plant - habe ich das richtig verstanden - in den nächsten zwei Jahren die Streichung von 4500 Stellen in der ganzen Welt; allein in Deutschland sind von diesem Streichkonzert 1700 Arbeitsplätze betroffen. Dem Vernehmen nach sollen in Schwellenländern 2500 neue Arbeitsplätze entstehen; dann würden in der Konzernrechnung insgesamt "nur" 2000 Stellen platt gemacht oder irre ich mich da? Aus meiner unmaßgeblichen Sicht auf vier Pfoten hätte ich da schon noch ein paar Fragen. Werden die Arbeitsplätze in Schwellenländer verlagert, weil die Lohnkosten niedriger sind? Oder sind die Arbeitsbedingungen »kostengünstiger«? Welche Rechte haben Arbeitnehmer in den so genannten Schwellenländern? Oder können die Konzerne dort noch Technologien und Stoffe einsetzen und nutzen, die bei uns verboten sind? Sind das Stoffe, die als gefährlich und schädlich erkannt sind? Oder gibt es verlockende Angebote der jeweiligen Regierungen?
BASF will auch nicht zurückstehen. Am Standort Grenzach-Wyhlen sollen nach dem Willen der Bosse von den 800 Stellen bis 2013 noch 180 Arbeitsplätze übrig bleiben. Die anderen Arbeitsplätze werden nach Asien verschoben. Ob der Standort in dieser Größe noch gehalten werden kann, wird sich zeigen müssen. Hoffentlich hört man dann nicht aus der Konzernzentrale »der Standort ist zu klein, deshalb nicht wirtschaftlich und kann nicht mehr gehalten werden«. Die Fragen, die ich für Bayer gestellt habe, gelten natürlich auch für die BASF. Außerdem würde mich in beiden Fällen noch interessieren, weshalb solche Hiobsbotschaften wie Stellenabbau mit schöner Regelmäßigkeit kurz vor der Adventszeit die Öffentlichkeit erreichen.
Weshalb, das frage ich als Vierbeiner ohne Verstand,  werden Menschen ihrer Arbeitsplätze beraubt, wenn die Konzerne gleichzeitig Gewinne einfahren?

Kann mir das jemand erklären?

In diesem Sinn bis zum nächsten Mal, Ihr bunter Hund.

Autor:

Redaktion aus Singen

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