Hallo und guten Tag
Da stimmt etwas nicht mehr im System

Junge, Junge, bei der letzten Dämmerschoppen-Runde war was los. Auslöser war eine ARD-Reportage, in der dem Daimler-Konzern schwere Vorwürfe gemacht wurden. Der Autobauer beschäftige per Werkvertrag Billigarbeitskräfte. Ein Journalist des SWR hat verdeckt in der Autoschmiede gearbeitet und heimlich Aufnahmen gemacht. Nach den Recherchen von Jürgen Rose beschäftigt Daimler über Fremdunternehmen Mitarbeiter zu Dumping-Löhnen.
Der Autor suchte Arbeit bei einer Zeitarbeitsfirma, die lieh ihn an ein Logistik-Unternehmen aus und über diesen Umweg landete er bei Daimler am Band. Von der Zeitarbeitsfirma wurde ein Stundenlohn von Euro 8,19 gezahlt, damit verdiente er weniger als die Hälfte eines Daimler-Mitarbeiters. Der monatliche Nettolohn liegt so bei 991,- Euro.
»Die Daimler-Leute haben eine Ausbildung gemacht, damit ist die höhere Bezahlung gerechtfertigt», meinte Dieter. Manfred konterte sofort. »In dem Film wurde gezeigt, dass der Journalist gemeinsam mit Stammbeschäftigten gearbeitet hat; das ist überhaupt nicht zulässig, weil das Logistik-Unternehmen per Werkvertrag für Daimler arbeitet. Er hätte auch nicht die gleichen Arbeiten verrichten dürfen. Ich verstehe nicht wie sich Daimler auf diese Schiene begeben kann, aber Hauptsache die Dividende stimmt.« Rolf fand einen ganz anderen Aspekt besonders erschreckend und das war die Sache mit der Hartz-IV-Aufstockung. »Wenn der Monatslohn trotz Vollbeschäftigung nicht ausreicht und durch Sozialleistungen aufgestockt werden muss, dann stimmt etwas nicht mehr in unserem System.
Wie soll ein Arbeitnehmer mit einem so niederen Einkommen zusätzliche Rücklagen für die Altersvorsorge bilden? Die Damen und Herren Politiker haben wirklich keine Ahnung von was sie reden, wenn sie die private Altersvorsorge einfordern.
Klar, bei deren Monatseinkünften ist die private Vorsorge erschwinglich.« Manfred gab ihm Recht. »Für die Leute, die für Hungerlöhne arbeiten müssen, ist die Altersarmut vorprogrammiert.
Daimler fährt die Gewinne ein, die Allgemeinheit bezahlt die Hartz-IV-Aufstockung und in fernerer Zukunft die Sozialleistungen, weil die Rente nicht reicht. Für das Unternehmen eine perfekte Lösung. Die Gewinne werden privatisiert und die Kosten sozialisiert«, schimpfte er.
»Daimler macht aber geltend, dass es klare Vorgaben für Dienstleister und Lieferanten gebe um, unzulässige Tätigkeiten auszuschließen«, gab Dieter zu bedenken. »Kann es wirklich sein, dass diese Firma von Weltruf die Einhaltung ihrer Vorgaben nicht überprüft? Oder wird weggeschaut, weil das Spiel bekannt ist?
Es ist ja nicht nur Daimler betroffen, deshalb müssen wir uns beim nächsten Treffen unbedingt nochmals über dieses Thema unterhalten«, schlug Rolf vor.
Na, das wird ganz bestimmt spannend.

In diesem Sinn bis zum nächsten Mal, Ihr bunter Hund.

Autor:

Redaktion aus Singen

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