Hallo und guten Tag
Bettelbriefe und Gewerbepreller

Meine Regierung war in den letzten Tagen schwer beschäftigt; die gemeinsamen Touren mit meinem Chef fielen deshalb etwas kurz aus. Doch Garten und Terrasse mussten »winterfest« gemacht werden. Eine kleine Zinkwanne wurde durch die geschickten Hände meiner Leibköchin zu einem bunten Leuchtfeuer. Die ganze Farbenpracht des Herbstes hatte sie mit Zweigen, bunten Blättern, Kastanien, Eicheln, Hasel- und Walnüssen sowie wenigen Zierkürbissen eingefangen. Die »Zutaten« für ihre Kreation sammelte sie bei unseren Spaziergängen und die Kürbisse waren ein Geschenk von Marlene; kostenlos war das Ganze also auch noch. Meine Chefin ist einfach Spitze, das muss ich in die Welt hinaus bellen. Bis Weihnachten sind es gerade noch 10 Wochen. Das merken die Zweibeiner spätestens beim Gang in einen Supermarkt.
Lebkuchenherzen, Christstollen, Adventskalender und Weihnachts-schmuck liegen in Regalen, auf Theken und Paletten und laden zum Kauf ein. Es gibt aber ein weiteres Zeichen für die nahende Advents- und Weihnachtszeit. »Bettelbriefe« werden in diesen Tagen millionenfach versandt. Die Spenden werden zur Hilfe für soziale Einrichtungen in Deutschland und rund um den Erdball benötigt. Das Deutsche Zentralinstitut für soziale Fragen vergibt dafür ein Spendensiegel. Längst nicht alle Verfasser von »Bettelbriefen« können es vorweisen. Die Zweibeiner sind deshalb gut beraten, wenn sie auf das DZI-Spendensiegel achten.  Doch es sind noch ganz andere Briefe unterwegs. Ihr und mein WOCHENBLATT erreichte ein Schreiben der »Zentrale Unternehmensdatenbank« in Hamburg. Es wird um Übermittlung der Grunddaten für die Unternehmensdatenbank.info gebeten. Das ausgefüllte Formular soll bis zum zurückgesandt werden. Gleichzeitig erfährt man, dass bei verspäteter Rücksendung ein Verspätungszuschlag erhoben werden kann. Der Rest des vermeintlichen Formulars ist in die Spalten »Grunddaten des Unternehmens« und Erläuterung gegliedert. Im letzten Absatz der Erläuterung heißt es dann »Für die Veröffentlichung der Kontaktdaten wird eine jährliche Service- und Verwaltungsgebühr in Höhe von 480 Euro netto bei 2 Jahren Laufzeit berechnet. Aufgrund hoher Bearbeitungszeiten müssen wir leider bei verspäteter Rücksendung der Kontaktdaten einen Verspätungszuschlag in Höhe von einmalig 10 Euro€ erheben«. »Tja, da hat wohl einer den Pfiff nicht gehört«, kann ich da nur bellen. Glauben diese Herrschaften wirklich, dass meine WOCHENBLATT-Mannschaft auf so ein Schreiben reinfällt? Ein Blick ins Internet genügt; da warnt zum Beispiel die Bau-Innung Hamburg und der Norddeutsche Baugewerbeverband e. V. vor dieser dubiosen Firma.
Trau schau wem!

In diesem Sinn bis zum nächsten Mal, Ihr bunter Hund.

Autor:

Redaktion aus Singen

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