Hallo und guten Tag
Bedrohung durch gechlortes Hühnerfleisch aus ganz Europa

Die tiefen Dackelfalten auf der Stirn unseres Präsidenten ließen nichts Gutes ahnen. So fragte ich Fritz Dackel direkt nach seinen Sorgen. »Dein Kumpel Struppi will für unsere Hunderepublik ein Freihandelsabkommen einführen; als Vorbild hat er sich ausgerechnet das von den USA und der EU angestrebte transatlantische Freihandelsabkommen (Transatlantic Trade and Investment Partnership – kurz TTIP) genommen. Das bereitet mir nun wirklich schlaflose Nächte«. Ich begriff überhaupt nichts mehr. »Struppi will groß ins Geschäft kommen mit Hähnchenfleisch aus den USA. Dazu braucht er das neue TTIP; das bestehende EU-Verbot für mit Chlor und anderen Desinfektionsmitteln behandeltes Hähnchenfleisch soll damit gekippt werden. Kannst Du meine Sorgen jetzt verstehen, bunter Hund?«. »Fritz woher weißt Du, dass in diesem Abkommen eine so schlechte Sache festgeschrieben werden soll?«, wollte ich wissen. »Ich habe Bruno einen Besuch abgestattet«, so seine Antwort. Der Professor erklärte ihm, dass die Sache mit dem gechlorten Hähnchenfleisch nur eines der schlimmen Beispiele aus dem geplanten TTIP sei. In der sehr seriösen französischen Le Monde diplomatique vom 08.11.2013 (www.monde-diplomatique.de/pm/2013/11/08/) habe er einen Artikel von Lori Wallach gelesen und dann sei ihm einfach nur schlecht geworden. Er habe sich gefragt, ob die EU und ihre Vertreter so blöd sein könnten einen Vertrag zu unterzeichnen, der eindeutig zum Nachteil der Verbraucher, der Städte, Gemeinden und Nationalstaaten ist und im Gegenzug den mächtigsten Kapitalgruppen der Welt erlaubt bei den Staaten bis hinunter zu den Kommunen abzukassieren und sich zu bedienen. »Käme dieses TTIP zustande, dann gäbe es auch ein ganz eigenartiges Schiedsgericht. Unter Aufsicht von UNO und Weltbank könnte dieses Schiedsgericht z. B. staatliche Entschädigungszahlungen anordnen, wenn die Politik oder bestimmte Maßnahmen einer Regierung die »zu erwartenden künftigen Profite« eines Unternehmens schmälern. Die Souveränität der Staaten würde zum Vorteil von Privatunternehmen eingeschränkt. Firmen wie Monsanto könnten die Regierungen eines EU-Staates vor einem einaußergerichtlichen Tribunal verklagen. Begründung: die Umwelt-, Finanz-, Gesundheits- oder sonstige Politik beeinträchtige die Investorenrechte. Im Fall von Deutschland heißt das im Klartext: Investorenrecht bricht Bundesrecht«, berichtete der Professor weiter. »Das Abkommen soll es den Konzernen durch Privatisierungen erleichtern, auf Kosten der Allgemeinheit Profite bei der Wasserversorgung, Gesundheit und Bildung zu machen. Der Weg für Fracking, Gen-Essen und Hormonfleisch wäre frei«, so Bruno. Aus meiner unmaßgeblichen Sicht auf vier Pfoten muss TTIP verhindert werden. Denken Sie bei den Wahlen zum EU-Parlament daran! Stimmen Sie auf www.cam-pact.de/ttip gegen diesen Vertrag.

In diesem Sinn bis zum nächsten Mal, Ihr bunter Hund.
Bildquelle: dradio.de

Autor:

Redaktion aus Singen

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