Hallo und guten Tag

Ausladungen und Einladungen vor der Wahl

Am Sonntag, 7. Juni, haben es die Zweibeiner schwer. Die Abgeordneten für das Europaparlament, Kreis- und Gemeinderäte stehen zur Wahl. Mit großem Interesse habe ich die Wahlveranstaltungen beobachtet. Interessanter waren für mich die Wahlkampfgeplänkel außerhalb der offiziellen Veranstaltungen. Das ist ja auch in Ordnung so, schließlich will jede Kandidatin und jeder Kandidat das Wahlvolk für sich gewinnen. Ich habe auch Respekt vor allen, die sich für eine Kandidatur auf der kommunalen Ebene zur Verfügung stellen. Sicher kostet so eine Wahlkampagne neben Geld auch viel Zeit und Kraft für die Einzelnen. Na ja, der ganze Wahlkampf muss neben der übrigen Arbeit zusätzlich erledigt werden. Die berechtigten oder unberechtigten Vorwürfe, die sich die Wahlkämpfer da hin und wieder anhören müssen, zeugen nicht selten von schlechtem Benehmen. In diese Abteilung gehört auch das Nichteinhalten von Fristen wie beim Plakatieren vor einigen Wochen durch die CDU; dazu zählt aber andererseits auch die mutwillige Zerstörung der Wahlplakate dieser Partei. Doch in diesem Wahlkampf sind Dinge passiert, da kann ich als Vierbeiner ohne Verstand einfach nur noch den Kopfschütteln. Bei der Criminale spielte die Band um Dieter Rühland zur Eröffnung auf. Okay, was ist daran Besonderes, so fragen Sie zu Recht, liebe WOCHENBLATT - Leserinnen und -Leser. Das Besondere daran war, dass man die beliebte Band nicht ausladen konnte um einen öffentlichen Krach zu vermeiden. Dennoch gab es Grund für Überlegungen in diese Richtung und der lag und liegt in der Kandidatur von Dieter Rühland für den Gemeinderat. Ja und jetzt kommt es: dieser Rühland hat es doch tatsächlich gewagt auf einer Liste zu kandidieren, die dem Oberbürgermeister und seiner ganzen Entourage nicht passt. Was für ein Skandal! Wie kann der Professor als ehemaliger Chef der Chirugischen Klinik dem armen OB und der CDU so was antun? Es ist aus meiner unmaßgeblichen Sicht auf vier Pfoten tatsächlich ein Skandal was hier ablief und abläuft. Da hat sich der freie Bürger (ich benutze dieses Wort ganz bewusst) Dieter Rühland entschieden als Gemeinderatskandidat für eine demokratische Vereinigung in den Wahlkampf zu ziehen und dann wird überlegt wie man ihn ausschalten kann. Man scheut die Mühe sich mit ihm auseinander zu setzen (hat man Angst davor?), nein man denkt ganz einfach über eine Ausladung nach. Stimmen meine Informationen, sollte die Band von Dieter Rühland auch beim Stadtparkfest am Wochenende nach der Kommunalwahl auftreten. Das Fest - nach dem Veranstaltungskalender der Stadt Singen - ein Highlight - findet ohne die Band statt. Die mündlich mit Herrn A. getroffene Absprache wurde von  Herrn A. auch wieder zurückgezogen. Pikanterweise ist ja die CDU - Fraktionsvorsitzende Veronika Netzhammer auch Vorsitzende des Stadtparkfördervereins. Da ist die Absage doch wohl kaum ein Zufall oder irre ich mich? Ein beißender, ätzender Gestank steigt mir bei dieser Vorgehensweise in die Nase. Meine Wenigkeit auf vier Pfoten hätte da schon noch ein paar Fragen: Glauben da ein paar Leute nur sie hätten die allein seligmachenden Programme auf Lager? Oder glauben sie an den Alleinvertretungsanspruch? Leiden diese Zweibeiner am Ende an Selbstüberschätzung oder Selbstherrlichkeit? Dürfen in der WOCHENBLATT -Hauptstadt Zweibeiner nur dann tätig sein, wenn sie der OB-Partei genehm sind und deren Segen haben? Nennt man das Filzokratie? Wie sieht es denn im Rathaus aus? Oder gibt es am Ende sogar schon wieder Auftrittsverbote? Wie bitte ist eigentlich um das Demokratieverständnis dieser Herrschaften bestellt? Entschuldigung, ich frage ja nur. Die Vielfalt von Parteien und Wähler-vereinigungen ist ein ganz wichtiges Merkmal einer Demokratie; diese zu achten und zu respektieren, gehört sich auch in Wahlkampfzeiten.

Ränkespiele der aufgezeigten Art zeugen nicht von Demokratieverständnis, das meint Ihr bunter Hund.