Hallo und guten Tag
Aus Schutt und Asche gleich in den nächsten Krieg

Gemeinsam mit unseren Regierungen waren Struppi und meine Wenigkeit auf einer Herbsttour durch das wunderschöne WOCHENBLATT–Land. Da kam uns ein Unbekannter entgegen und mein Freund bremste schlagartig mit allen vier Pfoten, seine Rückenhaare standen senkrecht und er fletschte die Zähne. Als der Typ endlich vorbei war, entspannte sich Struppi sofort. »Was war denn das?«, wollte ich wissen.»Das war der Kerl, der mich während meiner Zeit als Streuner immer wieder geplagt hat. Du weißt,dass wir ein verdammt gutes Gedächtnis haben, wenn es um erlittene Schmerzen geht«, so seine Antwort. Das konnte ich nur bestätigen; Zeitgenossen, die uns leiden lassen, vergessen wir nicht. Aus meiner unmaßgeblichen Sicht auf vier Pfoten, haben die Zweibeiner da ein deutlich kürzeres Gedächtnis. Mit einem Beispiel will ich das beweisen.Von 1939 bis 1945 tobte der zweite Weltkrieg und am Ende lag ganz Europa in Schutt und Asche. Dieses entsetzliche Beispiel verhinderte weder den griechischen Bürgerkrieg (1946 – 1949), noch den französischen Indochinakrieg(1946 – 1954), weder den 1.Kaschmirkrieg (1947 – 1949), den Palästinakrieg im gleichen Zeitraum noch den Koreakrieg(1950 – 1953). All diese Kriege veranlassten den unvergesslichen Bertolt Brecht zu seiner Rede für den Frieden; diese Rede ist im Zeichen der Kriege weltweit aktueller denn je und ich zitiere aus dem Text:»Das Gedächtnis der Menschheit für erduldete Leiden ist erstaunlich kurz. Ihre Vorstellungsgabe für kommende Leiden ist fast noch geringer. …Diese Abgestumpftheit ist es,die wir zu bekämpfen haben, ihr äußerster Grad ist der Tod .Allzu viele kommen uns schon heute vor wie Tote, wie Leute, die schon hinter sich haben, was sie vor sich haben,so wenig tun sie dagegen. Und doch wird mich nichts davon überzeugen, dass es aussichtslos ist, der Vernunft gegen ihre Feinde beizustehen. Lasst uns das tausendmal Gesagte immer wieder sagen, damit es nichteinmal zu wenig gesagt wurde! Lasst uns die Warnungen erneuern, und wenn sie schon wie Asche in unserem Mund sind! Denn der Menschheit drohen Kriege, gegen welche die vergangenen wie armselige Versuche sind, und sie werden kommen ohne jeden Zweifel, wenn denen, die sie in aller Öffentlichkeit vorbereiten, nicht die Hände zerschlagen werden. «Die Rede von Bertolt Brecht blieb leider unerhört. Den Indochina-bzw. Vietnamkrieg führten die Amerikaner weiter und all die anderen Kriegsschauplätze zähle ich gar nicht auf. Mein Fazit: An Kriegen verdienen nur wenige, alle anderen zahlen die Zeche.

In diesem Sinn bis zum nächsten Mal, Ihr bunter Hund.

Autor:

Redaktion aus Singen

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

2 folgen diesem Profil

Kommentare

Kommentare sind deaktiviert.
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.