Von der Hochschulbank in die große Berufswelt
Mit einem dualen Studium beruflich durchstarten
Studieren und gleichzeitig Erfahrung im potenziell späteren Berufsfeld sammeln? Geht das überhaupt? Meine klare Antwort: Ja, das geht! So gibt es heutzutage gleich mehrere Möglichkeiten, wie du das Studium auf eine etwas andere Weise angehen kannst, als du es dir vor der Immatrikulation, sprich der Einschreibung an der Uni, vielleicht erdacht hattest.
Dabei beginnt für dich schon alles vor der Einschreibung selbst. Mach dir hierbei gut und lange im Vorfeld darüber Gedanken, wie du dein berufsvorbereitendes Studium absolvieren willst, sind die Kriterien je nach Hochschule und Studienart doch sehr unterschiedlich. Tausch dich hierbei auch gerne mit deinem Freundeskreis aus, vielleicht gibt es dort jemanden, der bereits ein paar Semester eingeschrieben ist und dir daher wertvolle Tipps geben kann. Zum anderen hilft es aber generell immer, sich auf den Webseiten der Universitäten oder Hochschulen über die Immatrikulationsbedingungen sowie die Inhalte der Studiengänge zu informieren. Auch hierdurch kannst du erfahren, ob du gegebenenfalls einen gewissen Notenschnitt oder Schulabschluss mitbringen müsst oder nicht.
Möglichkeiten des dualen Studiums
Eine Ausbildungsart, die Praxis mit Theorie wunderbar verbindet, ist die Möglichkeit eines dualen Hochschulstudiums. Hierbei handelt es sich um staatliche Hochschulen mit dualen Studiengängen, wobei du im Gegensatz zu einem normalen Hochschulstudium einen wesentlich höheren Praxisbezug hast und somit stark in das Betriebsleben integriert bist. Um hierfür zugelassen zu werden, solltest du neben einem Zeugnis der Hochschulreife auch einen Berufsausbildungsvertrag mit einem Ausbildungsbetrieb mitbringen. In Baden-Württemberg gibt es insgesamt neun duale Hochschulen, unter anderem auch in Ravensburg und Villingen-Schwenningen, die alle als eigenständige hochschulische Einrichtungen bestehen. Eine duale Hochschule besteht generell aus zwei Modellen: dem ausbildungsintegrierten Studium, während dessen du als Studierende/r in der Praxis in einem staatlich anerkannten Lehrberuf ausgebildet wirst, und dem praxisintegrierten Studium, wobei du individuell vom Unternehmen ausgebildet wirst. Bei Letztgenanntem musst du manchmal in der Praxis wissenschaftliche Projektarbeiten anfertigen, was beispielsweise an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg der Fall ist. Dein Ausbildungsberuf außerhalb der Hochschule endet für dich schließlich mit einem Gesellen-, Facharbeiter- oder Gehilfenbrief, das Studium selbst mit einem Bachelor-Abschluss entweder als Bachelor of Arts, Bachelor of Engineering oder Bachelor of Science. Doch nicht nur eine duale Ausbildung in Unternehmen ist bei einem dualen Studium möglich, sondern auch in einer sozialen Organisation oder einer staatlichen Einrichtung. Allgemein bekommst du, egal wo das duale Studium absolviert wird, in den meisten Fällen auch ein festes Gehalt. Willst du dich über das duale Bachelor-Studium hinaus noch weiterbilden, kannst du dies mit einem Masterstudium tun. Im Fall von Baden-Württemberg hast du jedoch nur in Heilbronn am DHBW Center For Advanced Studies die Möglichkeit dazu.
Praktische Erfahrung während des Studiums
Doch auch bei einem klassischen Hochschulstudium musst du nicht gänzlich auf praktische Erfahrungen verzichten, im Gegenteil: Bei vielen Studiengängen gehört die Praxis fest zur akademischen Ausbildung dazu! Hierzu gehört unter anderem auch das Lehramtsstudium. Egal ob an einer pädagogischen Hochschule oder einer Universität: hier tauchst du sehr tief entweder durch Orientierungspraktika oder durch in das Studium integrierte Praxissemester in das direkte Berufsleben ein. Auch wenn ich später nicht im Lehrerberuf gelandet bin, kann ich selbst aus Erfahrung sagen, dass vor allem das Orientierungspraktikum wirklich sehr viel Spaß gemacht hat, da man hier neben seinen eigentlichen Studienfächern auch bei anderen Schulfächern hospitieren kann, sollte man sich während des Lehramtsstudiums fachtechnisch umorientieren wollen. In Studienfächern wie der Medienkulturwissenschaft oder auch der Kulturanthropologie ist die Praxis fest im Studium verankert. Besteht bei Ersterem das Studium zu einem Großteil aus praktischer Arbeit, kannst du vor allem bei Letztgenanntem während der Semester aufgrund der großen Themenvielfalt des Faches in spannende Bereiche wie beispielsweise Archiven, Migrationsarbeit, sozialen Organisationen oder auch Museen eintauchen. Zu guter Letzt sei hier noch die Möglichkeit eines Erasmus-Semesters genannt, so kannst du, je nach Studiengang, auch im Ausland reichlich praktische Erfahrungen sammeln und erhältst hierbei auch einen finanziellen Zuschuss der Hochschule.
Egal wofür du dich am Ende entscheidest, so sind praktische Erfahrungen bei solchen Ausbildungsmöglichkeiten nicht nur Goldwert, sondern im besten Falle auch karrierefördernd.
Autor:Philipp Findling aus Singen |
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