Erfahrungen im Ausland sammeln
Ein Blick über den Tellerrand hinaus

Auslandserfahrungen bieten unter anderem die Möglichkeit viele Menschen aus den verschiedensten Ländern kennenzulernen. | Foto: metamorworks - stock.adobe.com
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Die Zeit nach der Schule bietet viele spannende Perspektiven. Dabei lohnt es sich aus vielen Gründen das Ausland ins Visier zu nehmen, denn auch dort gibt es Vieles zu entdecken, was für die eigene berufliche Karriere von Bedeutung sein könnte.

Neue Sprachen und Kulturen kennenlernen

Sollte es zu Beginn nicht direkt mit einer Ausbildungsstelle klappen, lohnt es sich, über ein Au-Pair-Aufenthalt im Ausland nachzudenken. Hierbei seid ihr gegen Verpflegung, Unterkunft und Taschengeld bei einer Gastfamilie untergebracht und lernt im Gegenzug Sprache und Kultur des Gastlandes kennen.
Ein Schwerpunkt hierbei ist neben leichten Hausarbeiten vor allem die Kinderbetreuung in der Familie. So sammelt ihr bereits vor der Ausbildung Erfahrungen im Umgang mit Kindern jüngeren Alters, die für den ErzieherInnenberuf, egal ob in einer Kindertagesstätte oder einem Kindergarten, von enormer Wichtigkeit sein könnten. Der Aufenthalt als Au-Pair fördert neben der Verbesserung eigener Fremdsprachkenntnisse sowie dem erwähnten Umgang mit Kindern auch die Vorbereitung auf einen längeren Aufenthalt im Ausland.
Eine andere Möglichkeit bietet Work & Travel. Aufgrund der Tatsache, dass man hier durch das Verrichten von Gelegenheitsjobs seine nötigen finanziellen Mittel verdient, stellt diese Art von Auslandserfahrung bei vielen Schülerinnen und Schülern eine Alternative zum Au-Pair-Aufenthalt dar, bei dem man an einen bestimmten Ort gebunden ist. Voraussetzung hierfür ist ein Working-Holiday-Visa, welche in der Regel nur von Staaten vergeben werden, die mit Deutschland entsprechende, bilaterale Abkommen haben. Darüber hinaus sind Sprachkurse zu Beginn des Aufenthalts eine passende Gelegenheit, um eure Sprachkenntnisse wieder etwas aufzufrischen. Beliebte Reiseziele für Work & Travel sind vor allem Australien, Neuseeland und Kanada. Auch ein Aufenthalt in Japan, Hongkong, Chile oder Argentinien ist hierbei möglich.
Vor eurem Reiseantritt solltet ihr euch um die organisatorischen Dinge kümmern, um euch den Stress vor Ort zu ersparen. Hierzu gehört neben dem Abschluss einer Versicherung auch eine potenzielle Impfung und - wenn notwendig - ein Visum. Solltet ihr bei der (Vor-)Planung jedoch den eigenen Überblick verlieren, bieten bestimmte Organisationen wie TravelWorks oder Workaway hierzu die nötige Unterstützung.

Den eigenen Lerneffekt fördern

Wer sich im Ausland überwiegend auf das Lernen einer Sprache konzentrieren möchte, macht mit Sprachreisen keinen Fehler. Dabei bietet es viele Vorteile, wie mir Sonja Muriset vom WOCHENBLATT verrät: "Ich selbst habe damals eine fünf- bis sechswöchige Sprachreise nach Malta gemacht und dort bei einer Gastfamilie gewohnt. Das Besondere daran ist wirklich, dass du alleine gehst und die Sprache sprechen musst. Das fördert den Lerneffekt enorm." Des Weiteren lernt man durch die Sprache auch mit anderen Menschen aus den verschiedensten Ländern das kulturelle Leben des Landes kennen. "Hier kann man wählen, ob man den Unterricht halb- oder ganztags nimmt und hat dann gegebenenfalls den Rest davon zur Freizeit zur Verfügung." Trotz des finanziellen Aufwands lohnt sich eine Sprachreise, so erhält man am Ende ein Zeugnis in Englisch ohne Benotung, welches für die weitere berufliche Laufbahn dienen kann.

Berufliches und internationales Netzwerk aufbauen

Um die Arbeitswelt eines anderen Landes kennenzulernen, bietet sich ein Auslandspraktikum ideal an. Hierbei stehen euch alle Möglichkeiten offen und ihr könnt euer Wissen in eurem Fachgebiet vertiefen. Viele deutsche Unternehmen haben internationale Zweigstellen, bei denen ihr arbeiten könnt. Dabei bietet euch ein Auslandspraktikum neben dem Verbessern der eigenen Sprachkenntnisse die optimale Gelegenheit, euch ein berufliches und internationales Netzwerk aufzubauen sowie eure Stärken, Interessen und Präferenzen herauszufinden, um euch für spätere Arbeitgeber attraktiver zu machen. Je nach Ausbildungsdauer geht ein solches Praktikum in der Regel bis zu maximal einem Viertel der Ausbildungszeit. Seid ihr drei Jahre in der Lehre, dauert euer Auslandspraktikum demnach bis zu neun Monate. Für diese Auslandserfahrung gilt es, sich rechtzeitig um das Finanzielle zu kümmern. In den meisten Fällen deckt das Gehalt einen guten Teil der Kosten ab. Es kann aber auch vorkommen, dass man nur eine geringe Aufwandsentschädigung oder sogar gar keine Vergütung erhält. Die Höhe eurer Kosten im Ausland hängt zudem stark von eurem Aufenthaltsort und Ansprüchen ab.
Egal wie ihr euch nun entscheidet, ob Work & Travel, Au-Pair Sprachreise oder Auslandspraktikum - überall sammelt ihr jede Menge neuer Erfahrungen. Oft wisst ihr nicht, was euch im Ausland erwartet und wie sich euer Alltag gestaltet. Hier ist es wichtig, es einfach auf euch zukommen zu lassen, so werdet ihr euch mit der Zeit besser einleben können und dadurch auch mehr und mehr an Selbstsicherheit gewinnen. Ein längerer Auslandsaufenthalt hat zudem den Vorteil, dass ihr hierdurch euren eigenen Charakter bilden könnt und später im Berufseinstieg eine enorme Hilfe dafür sein kann, mit neuen Erfahrungen besser umzugehen.

Autor:

Philipp Findling aus Singen

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