199 AOK-Versicherte aus dem Landkreiswaren 2020 wegen Fatigue-Syndrom beim Arzt
Wenn der Akku ständig leer ist

Fatigue | Foto: Müde schon nach den kleinsten Anstrengungen. Das Chronische Fatigue Syndrom häuft sich, die Ursachen liegen noch sehr im Dunkeln für die Wissenschaft. swb-Bild: AOK Presse
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Kreis Konstanz. Haare waschen, Telefonieren, Post holen oder die Spülmaschine ausräumen. Alles Alltagstätigkeiten. Aber können sie einen Menschen für lange Zeit erschöpfen?

Ja“, sagt Dr. Hans-Peter Zipp von der AOK Baden-Württemberg, „beispielsweise wenn ein Fatigue-Syndrom vorliegt“. Doch das Chronische Fatigue-Syndrom (kurz: CFS) ist ein noch weitgehend unerforschtes Krankheitsbild. Dauerhafte Erschöpfung und viele andere Symptome schränken die Betroffenen zum Teil so massiv ein, dass sie unter Umständen kaum noch am Alltagsleben teilnehmen können. Selbst Erholungspausen oder Schlaf bringen oft kaum Besserung.

In der Region Hochrhein-Bodensee waren im Jahr 2020 unter den AOK-Versicherten 437 Frauen und Männer betroffen, 199 davon im Landkreis Konstanz (131 Frauen und 68 Männer). Mit zunehmendem Alter steigen die Zahlen an und erreichen in der Altersgruppe zwischen 50 und 64 Jahren ein Maximum. In höherem Alter sinkt die Prävalenz dann wieder. Landesweit waren im Jahr 2020 mehr als 11.000 AOK-Versicherte wegen eines Chronischen Fatigue-Syndroms in ärztlicher Behandlung.

Die Ursachen des CFS sind noch nicht abschließend geklärt. Von Ärzten und Wissenschaftlern wird es überwiegend als eine Multisystemerkrankung betrachtet mit Regulationsstörungen des Immunsystems, des Nervensystems und des zellulären Energiestoffwechsels.

Meistens befällt die Erkrankung die Betroffenen recht plötzlich, oft ausgelöst durch medizinische oder biografische Einschnitte, wie schwere Operationen, Schwangerschaft, Arbeitslosigkeit oder der Tod eines nahestehenden Menschen. Andere Patienten waren vorher an einem viralen Infekt, zum Beispiel am Pfeifferschen Drüsenfieber, einem Magen-Darm-Infekt oder einer Borreliose erkrankt. Auch nach einer Corona-Infektion kann sich ein Chronisches Fatigue-Syndrom entwickeln, wo bei die Betonung auf »kann« liegt, die Zunahme der Fälle auch damit nicht unmittelbar in Zusammenhang gebracht wird.

Medikamente zur kausalen Therapie sind bisher keine bekannt. Die Behandlung des CFS zielt daher insbesondere darauf ab, die Symptome der Erkrankung zu lindern und Überanstrengung zu vermeiden. Sie könnte die Beschwerden nämlich verschlechtern. Deshalb sind auch Entspannungstechniken ein wichtiger Baustein in der Behandlung.

- Presseinfo

Autor:

Redaktion aus Singen

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